WIEN. Am 31. Mai lud kraftwerk Presse, Kunden und Partner zum zweiten Round Table dieses Jahres, um im Rahmen eines „kre[ai]tiven Podiums” die Auswirkungen der AI auf die Kreativwirtschaft zu diskutieren.
Moderiert wurde die Diskussion von Stephanie Meisl Caio @ Full Future Consulting, mitdiskutierten Sindre Wimberger (Stadt Wien – Wienbot), Patrick Messe (Vorstand Sprecherverband Voice), Alexander Kiessling (international ausstellender Künstler), Scharmien Zandi (@ D#Avantgarde) und Jeannette Gorzala (Rechtsanwältin, Steering Committee Member European AI Forum).
Kunst als Vorreiter
Laut Stephanie Meisl war die Kunst immer Wegbereiterin für neue Technologien: „Die ersten computergenerierten Bilder haben es uns ermöglicht, Technik aus einer neuen, kreativen Perspektive zu betrachten. Die Möglichkeit nutzergenerierter Inhalte bedeutet, dass wir alle zu Regisseurinnen werden können. Künstliche Intelligenz (KI) kann als Erweiterung unserer Werkzeugpalette betrachtet werden. Ähnlich wie ein Maler, der Farben mischt, fungiert der Mensch hier als Kurator der Daten.”
In den Augen von Patrick Messe betrifft KI uns alle und wird in den nächsten Jahren Konsequenzen für Arbeitsmarkt, Demokratie und Gesellschaft haben, die wir noch nicht annähernd absehen können. Aus seiner Sicht birgt der Einsatz der KI auch enormes Missbrauchspotenzial, wodurch er es als wichtig erachtet, diese mächtige Technologie transparent und fair zu regulieren.
Rechtliche Regelungen für AI
Auch für Jeannette Gorzala braucht es rechtliche Regelungen – vor allem, was die Haftungsfrage oder den Schutz der Urheber- und Persönlichkeitsrechte angeht: „Das Urheberrecht kennt nur natürliche Personen als Schöpfer von Werken. Algorithmen, rechtlich betrachtet ‚Sachen', können nicht Werkschöpfer und Urheber sein.”
Für Sindre Wimberger ist die KI eines der mächtigsten Werkzeuge der Menschheit, das große Möglichkeiten bietet – vorausgesetzt, dass wir sie verantwortungsvoll, vertrauensvoll und sinnvoll einsetzen.
Künstler Alexander Kiessling sieht die KI als zweischneidiges Schwert, dem man sich nicht in purer Euphorie nähern sollte, sondern mit Bedacht und Achtsamkeit. Er weist auf die Anwendung von „Prompten” hin, einer Methode, bei der einem Bot ein Befehl erteilt wird, um daraus Kunst zu erschaffen.
Und Scharmien Zandi betont, dass Künstliche Intelligenz noch nicht den gleichen Einfluss auf die Musikwelt hat wie auf die bildende Kunst. Sie stellt fest, dass das Live-Erlebnis wieder an Bedeutung gewinnt, da die Menschen den Wunsch verspüren, wieder Menschen zu hören. Abschließend zieht sie ihr Resümee aus der Veranstaltung: „Schön war es, zu sehen, wie mannigfaltig die jeweiligen Personen – egal ob Diskutantinnen oder Gäste – das Thema KI interessiert. Gemeinsam fühlt sich diese Innovation mehr an wie ein Ziel, das wir zusammen gestalten wollen, und das wird in Zukunft sehr wichtig werden, – gemeinsame Ziele zu setzen, um Machine Learning besser zu verstehen und damit auch besser umzugehen.”
Neue Herausforderungen
„Marketing und Werbung werden durch die Cre[AI]tivity vor neue Herausforderungen gestellt, aber die Chance überwiegen bei Weitem. Es gilt, Tools wie ChatGPT, GPT-4 oder in Zukunft GPT-7 und Co. als Tools und Inspiration aktiv zu nutzen”, resümiert Heimo Hammer und blickt trotz aller rechtlichen Bedenken in eine AI-basierte Zukunft der Kreativwirtschaft. (red)