Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
SELBER SCHULD. Milliarden wurden versprochen, doch wie es scheint, kommt die Corona-Hilfe bei den betroffenen Unternehmen zumindest nur sehr zögerlich oder gar nicht an.
Woran das liegt, dafür hatte Kanzler Kurz in einer Ö3-Sendung eine einfache Erklärung, denn er meinte: „Wenn natürlich der Name auf dem Formular falsch ausgefüllt war oder wenn das ein Einkommen war, das (…) vielleicht niemals versteuert wurde, dann kommt’s zu einem anderen Ergebnis.”
Sprich, jene, die nichts bekommen, sind nicht mal in der Lage, ihren eigenen Namen auf einem Formular richtig auszufüllen oder haben ohnedies bisher falsche Angaben über ihren Umsatz gemacht, und deshalb ergebe dieser eben als Berechnungsbasis Null Euro Corona-Hilfe.
Es liegen auch die ersten Zahlen vor und nun ist es quasi auch amtlich: Gut 50.000 Anträge wurden bisher abgelehnt. Armin Wolf twitterte dazu: „Entweder können Bauern Formulare korrekter ausfüllen als Kleinunternehmer, oder es gibt eine andere Erklärung, warum fast 50.000 Anträge beim Härtefallfonds für Unternehmen abgelehnt wurden, aber kein einziger beim Fonds für Bauern.” Bemerkung am Rande: Weil das Geld nicht vom Finanzamt, sondern von der WKO verteilt wird, kann man gegen ein Njet auch nicht Einspruch erheben.
Der Bauer als Formular-Vollprofi
Warum gerade bei den Bauern das Manna vom Himmel zu fallen scheint, liegt entweder daran, dass die Bauern seit dem EU-Beitritt echte Profis geworden sind, was das Ausfüllen von Förderanträgen angeht, weil diese tatsächlich sehr umfangreich sind und man beim Ausfüllen penibel sein muss, oder dass eben die Gebenden bei der Corona-Hilfe sehr großzügig sind. Wobei, großzügig ist die Hilfe da auch nicht gerade, denn sie liegt im Durchschnitt bei etwas über 800 Euro pro Bauer.
Also alles in allem bleibt noch abzuwarten, ob die Hilfe am Ende auch wirklich eine gewesen sein wird.