MARKETING & MEDIA
Journalistinnenkongress/APA-Fotoservice/Reither Fotograf/in: Mirjam Reither

Sibylle Hamann

Redaktion 09.11.2016

Die Medienlöwin-Auszeichnung ist vergeben

Sibylle Hamann bekam die Medienlöwin in Gold für ihr bisheriges Schaffen, Elisa Vass (Ö1) eine Löwin in Silber und die "Falter"-Redaktion den Medienlöwen.

WIEN. Sibylle Hamann erhielt die "Goldene Medienlöwin" am Abend vor dem Österreichischen Journalistinnenkongress in Wien. Diese Auszeichnung wird vergeben für die Vorbildfunktion, langjährige Medienpräsenz und das bisherige Lebenswerk von Journalistinnen, die anderen Frauen Vorbild sind und ihnen Mut machen, sich im Bereich der Medien durchzusetzen. Hamann ist bekannt für ihre gekonnte Ausdrucksweise in ihren Kolumnen im "Falter" sowie in der „Presse“; sie schreibt auch für die "Zeit" und "Emma". Obwohl sie keine Rede vorbereitet hatte, hat sie sehr berührende Worte in ihrer Dankesrede gefunden – über die Bekanntschaft mit Syrerinnen und Syrern, die sie derzeit begleitet. Die anwesenden hochrangingen Geschäftsfrauen hat sie eingeladen, um auch über Jobmöglichkeiten für diese syrischen Bekanntschaften zu sprechen.

Mit „Sprache, Geschlecht und Politik“ gewann Elisa Vass die "Medienlöwin in Silber"; der Radio-Beitrag wurde am 29.10.2015 im „Journal Panorama“ auf Ö1 gebracht. Wie wird in der Öffentlichkeit über Frauen diskutiert, wie werden Frauen im Diskurs sichtbar gemacht beziehungsweise verschwiegen? Warum wird in Zeitungen über das Aussehen und die Frisur von Politikerinnen noch immer viel mehr geschrieben als über jenes von Politikern? Und wie werden durch unsere Sprache Bilder über die Wirklichkeit und über die Geschlechterrollen geformt? Das alles war Thema eines zweitägigen Symposiums an der Universität Wien. Mit dabei waren einige der prominentesten Wissenschaftlerinnen der Welt, die sich mit dem Thema "Politik und Sprache im Genderkontext" auseinandersetzen. Elisabeth Pechmann, Jury-Sprecherin, begründet die Wahl: „Ein Uni-Symposium als Quelle der Erhellung erkannt; konsequent weibliche Expertise eingesammelt und aus eineinhalb Tagen Academia eine atemberaubende halbe Stunde 'Journal Panorama' zu 'Sprache, Geschlecht und Politik' destilliert. Diese Debatte gehört auf Ö1 gehört. Und darüber hinaus auch noch oft geführt.“

"Uns reicht’s!“ Die vier Journalistinnen Hanna Herbst, Barbara Kaufmann, Corinna Milborn und Ingrid Thurnher berichten im "Falter" über ihre Erlebnisse mit sexistischen und herabwürdigenden Beschimpfungen. Mit ihrem Bekenntnis haben die vier Frauen einen Sturm der Solidarität im Netz unter dem Hashtag #solidaritystorm ausgelöst, und eine Petition mit mehreren Tausend Unterschriften ging daraus hervor. Für dieses nachhaltige Wirken wurde die Redaktion des "Falter" mit dem "Medienlöwen" ausgezeichnet. „Weil sie gleichzeitig Gender-Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und die Schattenseiten der Digital-Sozialisierung adressiert, ist sie wohl eine der wichtigsten aktuellen Kampagnen“, so die Begründung der Jury.

Medienlöwin in Gold
Die Medienlöwin in Gold wird an Journalistinnen mit Vorbildfunktion und für ihr bisheriges Schaffen vergeben. Medienfrauen konnten vorgeschlagen werden, der Beirat des Journalistinnenkongress hat durch Punktevergabe vier Frauen nominiert. Der Beirat des Journalistinnenkongresses setzt sich aus Chefredakteurinnen und führenden Medienfrauen in Österreich zusammen. Nominiert waren: Inge Baldinger ("Salzburger Nachrichten"), Sybille Hamann (Freie Journalistin), Martina Salomon ("Kurier") und Ingrid Thurnher (ORF). Durch eine Jury aus 67 bekannten Journalistinnen und Journalisten wurde die Gewinnerin durch Punktevergabe ermittelt.

Medienlöwin in Silber
Mit der Medienlöwin in Silber werden journalistische Beiträge ausgezeichnet, die sich mit den Lebenssituationen von Frauen kritisch auseinandersetzen. Die weiteren Nominierten in dieser Kategorie waren: Ingrid Brodnig mit dem Beitrag „Game of Trolls“, erschienen im "profil" (18.4.2016) und Sabina Riedl mit ihrem Beitrag „Pionierinnen“ in der ORF-Sendung "€CO" (12.6.2016).

Medienlöwe
Der Medienlöwe wurde dieses Jahr zum ersten Mal regulär ausgeschrieben; letztes Jahr wurde er als Sonderpreis vergeben – an eine Artikelserie, erschienen in "Der Standard/Die Standard". Bewusstsein für nicht so populäre frauenspezifische Themen zu schaffen, dafür waren folgende Medien nominiert: Das feministische Magazin "Anschläge" für Berichterstattung von und für Frauen. Die "Wienerin" hat ebenfalls mit einer Aktion gegen Hass im Netz überzeugt und weitere Kampagnen gestartet wie "#IchBinFeminist" oder „Hawara der Woche“.

Weitere Informationen auf www.journalistinnenkongress.at

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL