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© Tim Walker

Shaping the Future Speaker Josh Cohen und Moving Forward-Veranstalter Josef Mantl bei der Konferenz im Lumia Vienna.

Redaktion 22.11.2024

Die Zukunft heißt KI

Die Moving Forward-Fachkonferenz in Wien drehte sich um KI und die „Future Skills”, die daraus entstehen, aber auch notwendig werden.

WIEN. Im Lumia Vienna fand kürzlich unter dem Titel „­Unlock Innovation: Artificial Intelligence and Future Skills” die bereits fünfte Moving Forward Conference statt. „KI durchdringt zunehmend unsere Gesellschaft und Wirtschaft”, so Veranstalter Josef Mantl zum Programm der Konferenz. „Wir müssen ‚Future Skills' entwickeln, um diese Technologien verantwortungsvoll zu nutzen. Letztlich steht der Mensch im Mittelpunkt dieser Transformation und nur gemeinsam können Mensch und Maschine eine erfolgreiche Zukunft gestalten.”

Im Zuge der Konferenz stellte Christoph Haselmayer vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse eine aktuelle Studie zum Thema KI-Akzeptanz in Österreich vor. Die Studie zeigt, dass jüngere Generationen KI deutlich positiver gegenüberstehen als ältere (siehe Fact Box S.17); insgesamt ist die Gesellschaft laut Studie gespalten in Bezug auf KI. Haselmayer fordert hier eine stärkere Einbindung der Politik, um Ängste abzubauen und Perspektiven aufzuzeigen.

Innovation: sehr wichtig

In ihrer Keynote betonte Henrietta Egerth von der Forschungsförderungsgesellschaft die Bedeutung von Innovationen. „Innovation ist wichtiger als Forschung”, so Egerth. „Sie ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Der Erfolg von morgen basiert auf den Investitionen von heute. Europa muss größer denken und mutiger handeln, um eine neue Ära einzuläuten.” Nur 50% der österreichischen Großunternehmen setzen KI ein, bei KMU seien es lediglich 20%. Europa brauche mehr Risikobereitschaft, eine Kultur des Scheiterns und mutige Investitionen.

Joshua Cohen, CEO von Giant Innovation NYC, erläuterte die zentralen Strategien für den erfolgreichen Einsatz von KI. „Was ist Innovation? Es ist die Kombination aus etwas Neuem und etwas Nützlichem”, so Cohen. „Für wen? Für den Kunden. Bei Innovation geht es stets darum, eine Herausforderung zu lösen.” Dabei seien drei Mindsets entscheidend: Questioning, Understanding und Creating. Der erste Schritt bestehe darin, den Dialog mit dem Kunden zu suchen, um dessen Bedürfnisse besser zu verstehen. Im nächsten Schritt sei es notwendig die Emotionen und Motivationen der Kunden zu durchdringen, um bahnbrechende Ideen zu entwickeln und gezielt umzusetzen.

Herzstück für Innovation

Martin Hörmann, Director für Government Affairs bei Microsoft Austria, sprach über die Rolle von KI in Zeiten von demografischem Wandel, Klimawandel und anderen großen Herausforderungen. „Wir wollen allen Menschen und Unternehmen weltweit den Zugang zu KI ermöglichen”, so Hörmann und verwies auf Microsofts Investitionen von 300 Mio. USD pro Tag in Rechenzentren. Allerdings: „Es braucht mehr Unterstützung von der Politik, um die Digitalisierung voranzutreiben.” Ebenso am Programm der Konferenz: Christoph Rohr, Country Manager von Nokia Aus-tria, über Technologievisionen. Nokia ist heute ein führender Technologiekonzern und Netzwerkanbieter. Rohr hob hervor, dass Unternehmen durch den Einsatz dieser Technologien ihre Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität steigern könnten.

Gründer Manuel Gahn stellte das Start-up House Vienna und das Vienna Vision Village vor: „Es ist der ideale Ort für Visionäre, um ihre Ideen zu realisieren und von einem elektrisierenden und inspirierenden Community Spirit zu profitieren – das Herzstück für Innovationen in Wien”, sagt Gahn.
Journalist und Pulitzer-Preisträger Christo Buschek widmete sich in seiner Keynote der datengetriebenen Recherche und erläuterte, wie sich durch die systematische Analyse großer Datenmengen nicht nur Ereignisse nachweisen, sondern auch Muster und Absichten aufdecken lassen. „Wir können nicht nur beweisen, dass etwas passiert ist, sondern auch zeigen, dass etwas systematisch stattfindet und die Intentionalität dessen. Dabei ist es das Zusammenspiel des Großen und Kleinen, das Daten so wertvoll macht”, so Buschek.

Workshops zu KI

In zwei praxisorientierten Workshops, geleitet von Adison-Partnern Ursula Marek und Dominik Lindner sowie Barbara Eisenköck und Bernd Plank (beide Studio Bespoke) und Josef Mantl (JMC), erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie konnten Chancen und Risiken erarbeiten, die entstehen, wenn KI intensiv in der Gestaltung von Kundennutzen sowie im Social Media Marketing eingesetzt wird und welche rechtlichen Auswirkungen zu beachten sind.

Die Teilnehmenden des von Birgit Kraft-Kinz, Gründerin von CEOs for Future, moderierten Panels zum Thema „KI und Nachhaltigkeit” waren sich einig: Ein mutiger Umgang mit KI ist essenziell, um Chancen zu erkennen und zu nutzen. Durch KI könne Zeit und Kosten eingespart und ökologisch sinnvolle Entscheidungen getroffen werden.

Nachhaltigkeit & Gen Z

Für Gen Z ist KI längst alltäglich – das betonten Laura Falquez, Content Creatorin, Matthias Strafinger, Co-Founder von Permar AI, und Influencer Aitor Lopez de Alda. KI hätte auch längst Google ersetzt. Strafinger wies jedoch darauf hin, dass KI oft nur durchschnittliche Antworten aus bestehenden Daten liefere und dabei Fehler produziere. Die Vereinfachung KI-Nutzung werde künftig eine zentrale Rolle spielen, ebenso wie die Frage, welche innovativen Produkte aus KI-basierten Lösungen entstehen könnten. (red)

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