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Seit einem Jahr haben die Beschäftigten im grafischen Gewerbe keinen neuen Kollektivvertrag.

Redaktion 09.05.2018

Drucker-KV - neue Regelung bleibt harte Nuss

Zeitungsdruck-Arbeitgeber wollen eigenen KV.

WIEN. Die Beschäftigten im grafischen Gewerbe haben seit knapp einem Jahr keinen neuen Kollektivvertrag. Die verfahrenen Gespräche gehen am 14. Mai weiter. Insgesamt arbeiten 9.000 Menschen in der Branche. Die Vertreter der Zeitungsdruckbetriebe wollen eine baldige Einigung. Die GPA-djp will aber KVs für alle im Druckbereich Beschäftigten, zeigt sich lediglich offen für zwei Detailbranchen-Regelungen.

"Wir wollen auch mit den Zeitungsdruckereien einen KV - aber unser Ziel ist ein KV für alle im Druckbereich Beschäftigten", sagte Karl Dürtscher, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, am Dienstag auf APA-Anfrage. Eine Unterscheidung zwischen den Rollen- und Bogenbereich in der Druckbranche sei aber "wahrscheinlich".

Die Zeitungsdruck-Arbeitgeber betonten am Dienstag in einer Aussendung, dass die Mitarbeiter rechtlich durch die Nachwirkung des Kollektivvertrags abgesichert seien. Es sei das Ziel, sobald wie möglich einen modernen und zeitgemäßen Kollektivvertrag für den Bereich Zeitungsdruck unter Dach und Fach zu bringen, so der Verhandlungsführer der Zeitungsdruckbetriebe, Kurt Kribitz.

"Wir würden gern unter dem Dach der Wirtschaftskammer Österreich verhandeln", so Kribitz. Sollte das nicht gehen, könnte man dies im Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) tun. Dieser sei "dafür vorbereitet". Jedenfalls seien "die Zeitungen jederzeit in der Lage und willens, mit der Gewerkschaft GPA-djp einen zukunftsweisenden Kollektivvertrag abzuschließen, sodass gewährleistet ist, dass unsere Zeitungen tagtäglich erscheinen".

Die Wirtschaftskammer würde sich verweigern, einen gesamten KV zu verhandeln, sagte Dürtscher. Der VÖZ habe die "KV-Fähigkeit noch nicht". Die WKO habe bisher nur einen Firmen-KV für Rollenbetriebe angeboten. "Das lehnen wir ab." Bei Firmen-KVs drohe nämlich eine "Spirale nach unten", so der Gewerkschafter.

Im Zeitungsdruck sind gut 1.500 Menschen beschäftigt, im Rollendruck sind es circa 2.500 und im Bogendruck etwa 6.000. (APA)

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