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Redaktion 10.04.2018

Empörung in Sozialen Medien wegen Video von Schuss auf Palästinenser

Aufnahmen sollen israelischen Scharfschützen zeigen.

TEL AVIV/JERUSALEM. Ein Video, das den Schuss eines israelischen Scharfschützen auf einen Palästinenser an der Grenze zum Gazastreifen zeigen soll, sorgt für Empörung. Die Videoaufnahmen kursierten am Montag in sozialen Medien. In dem kurzen Film ist zu sehen, wie ein Soldat auf einen offenbar unbewaffneten Mann zielt und schießt. Der Mensch fällt zu Boden und Kameraden des israelischen Schützen reagieren mit Freudenschreien. "Dieser Hurensohn", ruft einen von ihnen auf Hebräisch.

Es ist unklar, woher die Aufnahmen kommen und ob sie während der jüngsten Massenproteste an der Gaza-Grenze aufgenommen wurden. Auch was mit dem Palästinenser geschah, ist unklar. Die Aufnahmen zeigen, wie andere Menschen zu ihm rennen, um ihm zu helfen. Die israelische Armee teilte am Montag mit, das Video zeige offenbar einen Vorfall, der sich vor einigen Monaten ereignet habe. Man werde ihn gründlich untersuchen.

Die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem verurteilte "die illegalen Befehle, die Soldaten anweisen, auf Menschen zu schießen, die niemanden gefährden". Es habe Hunderte solcher Vorfälle an der Gaza-Grenze gegeben.

Der arabische Abgeordnete Aiman Auda schrieb bei Twitter, das Video sei zutiefst erschütternd. "Die Freudenrufe darüber, dass ein Leben genommen wurde und was aussieht wie eine Hinrichtung von jemandem, der keine Gefahr darstellte."

Seit Karfreitag sind bei dem schlimmsten Gewaltausbruch seit 2014 mehr als 30 Palästinenser getötet und rund 2.800 verletzt worden, die meisten davon durch Tränengas. Hunderte erlitten nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums Schussverletzungen. Israels Armee betont, es werde nur auf Personen geschossen, die den Grenzzaun attackieren oder Soldaten gefährden. (APA/dpa)

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