Gastkommentar ••• Von Hans Metzger
WIEN. 98% sind eher viel. Wenn 98% aller aufgenommenen Mitarbeiter bei Google auch dort bleiben, sagt man: Wow. Tolle Quote. Wenn 98% aller Züge pünktlich sind, sagt man: Kann gar nicht sein. Wenn 98% der Zeitungsexemplare aus dem Vorjahr auch heuer verbreitet werden, sagt man: Unglaublich.
Und ungefähr so ist die Entwicklung der Zeitungsauflagen in Österreich. Unglaublich.
Gedruckt oder als ePaper, im Abo oder Einzelverkauf, sitzend oder liegend konsumiert: Printmedien sind weiterhin die große Nummer 1. Fast zwei Drittel aller Österreicher lesen sie täglich (NRW laut Media-Analyse 2017/2018: 63,3%). Fast die Hälfte der Werbespendings entfällt auf sie. Ein Wahnsinn.
e-Paper als Treiber
Google, Facebook, Instagram, Snapchat und YouTube beschäftigen uns vielleicht mehr Minuten am Tag. Die Printmedien aber beschäftigen uns viel intensiver. Denn dort gibt’s Journalisten, die alles, was uns bewegt, registrieren, recherchieren, kuratieren. Wir brauchen diese Journalisten. Demokratie braucht genau diese Journalisten.
Aber zurück zur ÖAK. Das ist eine wunderbare Erhebung, gibt sie doch die harten Fakten wieder. Und sorgt manchmal für Überraschungen. Wenn die verbreiteten Exemplare die gedruckten übersteigen. Dem ePaper sei Dank.