MARKETING & MEDIA
Dinko Fejzuli 07.07.2017

Keine Angst, der will nur spielen!

Wenn vermeintlich harmlose, witzige Attacken auf Medien nur ein Ziel haben – diese zu zerstören.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

 

ZERMÜRBUNGSTAKTIK. Er wollte nur „provozieren”, so der anonyme Poster „HanAssholeSolo”, als er in ein altes Wrestling-Video, in dem der damals noch nicht US-Präsident Donald Trump einen Widersacher quasi k.o. schlägt, dem Trump-Gegner ausgerechnet das CNN-Logo auf das Gesicht montiert und dieses nun suggeriert, der US-Präsident würde dem US-Nachrichtensender eine ordentliche Tracht Prügel verpassen.

Das Video hätte vermutlich kaum jemand gesehen, hätte es Donald Trump himself nicht via Twitter geteilt, wo er immerhin 32 Millionen Follower hat.
Nun: Bei Dingen, die man nicht selbst geschrieben hat, sie aber im eigenen Medium verbreitet – und Twitter ist ein Medium –, gibt es oft den kleinen Zusatz, dass man selbst nicht unbedingt die Meinung des Verfassers teile.
Das mag bei „normalen” Medien zulässig sein, nicht aber, wenn man der 45ste Präsident der Vereinigten Staaten ist.
Da zählt jede Geste und noch mehr jedes Wort oder Bild, das man, in welcher Form auch immer, von sich gibt.
Das weiß Donald Trump natürlich und genau deshalb macht er es auch.

„Wir” und die „anderen”

Schon vor und insbesondere nach seinem Amtsantritt hat er „die Medien” – bis auf jene wie Fox News und das rechtsradikale Portal Breitbart – als Feind ausgemacht und versucht, sie durch sprachliche Verunglimpfungen wie „Fake News” und Ähnliches zu diskreditieren, die Menschen, die dort arbeiten, durch abfällige, abwertende Bemerkungen zu entwürdigen und diese somit quasi sturmreif zu schießen und für vogelfrei zu erklären.

Den Rest erledigen seine Fans. Bereits Dutzende Male wurden Kollegen, die von Trump-Veranstaltungen berichten wollten, von seinen Anhängern attackiert und davongejagt.
Aber wie heißt so schön: Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit, bzw. hier jene, die sie verkünden wollen.

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