MARKETING & MEDIA
© Patrik Partl

Redaktion 27.09.2024

Kreation und Technologie

Ein hybrider Ansatz, der sowohl auf technologische als auch auf kreative Lösungen setzt, hat sich bei Brokkoli als äußerst effektiv erwiesen.

Die Wiener Kreativagentur Brokkoli hat sich in den vergangenen Jahren trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds als „äußerst widerstandsfähig und innovativ erwiesen”, so Patrik Partl, Mitgründer und Geschäftsführer der Agentur, im Gespräch mit medianet.

Aktuell freuen sich er und Phil Hewson, ebenfalls Inhaber der Agentur, über den Einstieg von Silvia Halasek als Partnerin in die Agentur, die als erfahrene Werbeexpertin künftig das Beratungsteam der Agentur führen wird. „Mittlerweile sind wir fünf Partner und wir sind sehr glücklich darüber, dass Silvia unser Team verstärkt”, so die beiden. Die Herausforderungen der letzten Jahre hätten die Agentur mit neuen Aufgaben konfrontiert, denen man sich aber erfolgreich gestellt habe. „Die Zeiten sind sicherlich härter geworden, aber wir machen unseren Job nach wie vor mit großer Leidenschaft”, so Partl.
In den letzten vier Jahren sei es der Agentur gelungen, sich von einer klassischen Werbeagentur zu einer vielseitigen, technologieorientierten Agentur zu wandeln. „Wir sind vor vier Jahren noch als klassische Werbeagentur gestartet, aber inzwischen fällt es uns schwer, uns nur so zu bezeichnen, weil wir so viele neue Facetten entwickelt haben”, so Partl. Besonders der Einsatz von AI-Technologien und die Integration von KI-gestützter Business-Datenanalyse seien ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Agentur.

Die Kombi macht’s

Brokkoli hat beispielsweise einen eigenen Kampagnen-Lifecycle entwickelt, der auf Künstlicher Intelligenz, Business Data-Analyse und programmatischer Ausspielung basiert. „Wir haben in den letzten zwei Jahren eine eigene Inhouse-Truppe aufgebaut, die von dem fantastischen Philipp Multerer geleitet wird. Diese Unit konzentriert sich stark auf Martech-Lösungen (Marketing-Technologie), die uns helfen, den gesamten Kampagnenprozess zu optimieren”, erklärt Partl.

Diese technologischen Lösungen sind jedoch kein Selbstzweck. Im Zentrum stehe immer das Ziel, bessere Ergebnisse für die Kunden zu erzielen. Der hybride Ansatz, der sowohl auf technologische als auch kreative Lösungen setzt, habe sich als äußerst effektiv erwiesen. Zwei aktuelle Projekte, bei denen dieser Ansatz erfolgreich umgesetzt wurde, ist das Rebranding der Marke TGW Logistics gemeinsam mit Ingrid Gogl, Director Marketing & Communications, und die Entwicklung der „Excite”-Kampagne in Zusammenarbeit mit dem Team von A1 unter der Leitung von Marco Harfmann. Diese Kampagnen kombinieren Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und kreative Ideen.
Was Brokkoli außerdem von vielen anderen Agenturen unterscheide, so Hewson, sei die schon erwähnte enge Verknüpfung von Kreation und Technologie. Während viele Agenturen entweder das eine oder das andere anbieten, setzt Brokkoli gezielt auf die Verschmelzung beider Disziplinen. „Technologie heißt bei uns nicht nur generative KI, sondern auch Predictive Analytics, also die vorausschauende Business-Analyse”, erläutert Partl. Dieser Ansatz ermögliche es der Agentur, „tiefere Einblicke in das Verhalten der Zielgruppen zu gewinnen und die Kampagnen entsprechend zu optimieren”.
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis von Brokkoli sei in der „langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit” mit ihren Kunden zu finden, so die beiden. Die Agentur betreut eine breite Palette von Kunden aus unterschiedlichen Branchen, von Nah&Frisch, über das Kuratorium für Verkehrssicherheit bis hin zu IT-Design und den niederösterreichischen Versicherungsmaklern. Auch wenn der Kunde Pepco Österreich aufgrund der Insolvenz verloren ging, konnte man diese Verluste kompensieren und betreut nun Pepco Deutschland unter der Führung der Agentur DDB Gustaf in Budapest. „Mit ihnen haben wir einen tollen und loyalen Partner gefunden – keine Selbstverständlichkeit im Agenturwesen”, so Partl.
Ein wesentlicher Treiber des Neugeschäfts seien Empfehlungen. „Etwa 70 Prozent unseres Neugeschäfts kommen durch Empfehlungen. Das zeigt, dass wir im Beziehungsmanagement gut aufgestellt sind und unsere Kunden mit unserer Arbeit zufrieden sind”, erklärt Hewson.
Und: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie sie aktuell in vielen Branchen spürbar sind, ist strategische Beratung besonders gefragt. „Unser Business hat sich in den letzten fünf Jahren deutlich weiterentwickelt. Gut 40 Prozent des Geschäfts machen mittlerweile strategische Beratungen aus”, so Partl. Dabei betont er, dass eine gute Agentur heutzutage nicht nur kreative Umsetzungen liefern, sondern auch strategische Mehrwerte bieten muss. „Wenn du den Kunden nicht inspirieren kannst und nur Informationen hin und her trägst, reicht das längst nicht mehr”, betont er.

Klar auf Wachstumskurs

Für die kommenden Jahre sieht Partl die Agentur Brokkoli weiterhin auf einem klaren Wachstumskurs, insbesondere im Bereich technologischer Lösungen. „In spätestens drei Jahren werden vermutlich 30 bis 50 Prozent unseres Geschäfts aus Martech-Lösungen bestehen, die unsere Prozesse durch Automatisierung und den Einsatz von Technologie verbessern”, so die Prognose von Partl.

Trotz der zunehmenden Technologisierung bleibe der menschliche Faktor jedoch entscheidend. „Das Prinzip ‚Shit in, Shit out' gilt immer noch. Wenn ich alles in eine Maschine eingeben kann, ist es umso wichtiger, dass ich die richtigen Leute habe, die die richtigen Fragen stellen”, erklärt Hewson.
Auch beim Thema Kreativpreise hat Brokkoli in den letzten Jahren gut abgeschnitten. „In den letzten drei Jahren zählen wir zu den Top-5-Agenturen in Bezug auf Nominierungen”, erzählt Partl stolz. Besonders freue ihn, dass die Agentur trotz ihrer vergleichsweise kleinen Größe mit 25 Personen mit deutlich größeren Agenturen mithalten kann.
„Natürlich gehört auch immer ein bisschen Glück dazu, aber wir setzen auf einen hohen Kreativanspruch und darauf, dass unsere Arbeit die KPIs der Kunden erfüllt”, sagt Partl. Generell sei Brokkoli auf einem „soliden Weg” und mit ihrer Kombination aus Kreativität, Technologie und strategischer Beratung werde man auch in Zukunft erfolgreich bleiben.
„Agenturen müssen technologischer werden, aber gleichzeitig den menschlichen Faktor nicht vernachlässigen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg”, so Partl. (fej/mab)

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