MARKETING & MEDIA
© Fotoarchiv Mörth & Mörth

Gianna schöneich 25.11.2016

Kundenbindung per Software-Lösung

Denn: „Das permanente Arbeiten mit dem Preis ist alles andere als Kundenbindung”, so Robert Mörth (r.).

••• Von Gianna Schöneich

Im Jahr 1997 wird in Graz eine klassische Werbeagentur gegründet, nach zehn Jahren ist man im Süden eine der führenden Werbeagenturen. Trotz großer Erfolge ruht man sich bei Mörth & Mörth nicht aus: „Meinem Bruder und mir war bewusst, dass man durch den veränderten Medienkonsum die Endverbraucher mit klassischer Werbung kaum mehr erreicht. Die Kommunikation muss also über Kanäle erfolgen, die auch genutzt werden”, erzählt Geschäftsführer Robert Mörth, im Interview mit medianet. Die klassische Agentur wurde 2011 um eine IT-Unit für digitale Innovationen im Bereich eCommerce und Digitales Marketing erweitert. Man versteht sich als Dienstleister für Marketingaktivitäten und als Entwickler neuer Produkte für revolutionäre Marketingstrategien.

Multichannel gewinnt

2011 geht es für Mörth & Mörth und sein Unternehmen nach Deutschland zu Media Saturn, und auch die Zusammenarbeit mit der Telekom lässt die Agentur immer mehr IT-Erfahrung sammeln. „Das Thema Kundenbindung war bei beiden Unternehmen immer wieder ein Schwerpunkt und unterstreicht die Entwicklungen, die wir heute sehen: Stationäre Verkaufsflächen verlieren an Frequenz, der Markt des Online-Shopping wird immer größer. Der Bereich Multichannel gewinnt an Bedeutung, man kombiniert online und stationär. Doch am Ende bleibt immer die Frage: Wie gewinnt man den Kunden für sich und holt ihn zurück? Und zwar immer und immer wieder. Die Digitalisierung erfordert daher innovative Ideen”, so Mörth.

Im Dezember 2015 geht man mit Oouyes an den Markt, ein Kundenbindungsprogramm mit einer intelligenten Recommendation Engine, das Verhaltensdaten aus Online und Stationär zusammenführt und so eine individuelle Kundenansprache ermöglicht. Wer an Kundenbindung denkt, denkt an Kundenkarten. Es werden Daten gesammelt, Informationen ausgesendet und ein, zwei Rabatte vergeben. Heute kennen wir Kundenkarten bereits aus Apps. Doch genug ist das nicht: „Das permanente Arbeiten mit dem Preis ist alles andere als Kundenbindung”, sagt Mörth. „Wer sich für die Business-Softwarelösung Oouyes entscheidet, entscheidet sich für eine neue Form der individualisierten, personalisierten und nutzenorientierten Kommunikation und lernt die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden kennen – die Grundlage für nachhaltige Kundenbindung”, erklärt der ­Geschäftsführer.

Quid pro quo

Kunden wie das Einkaufszentrum Traisenpark, die Shopping Arena Salzburg, die Tierwelt Herberstein oder der Steffl Department Store setzen auf Oouyes. Für den Endkonsumenten ist eine Smartphone-App das Tor zu Oouyes. Und obwohl die Apps bisher nicht stark beworben wurden, verzeichnete man immer mehr Downloads, was der Mund-zu-Mund-Propaganda zu verdanken ist.

Für den Konsumenten sind die Apps ein bekanntes, aber sehr bewährtes und gern genutztes Bonuspunkteprogramm. Nur mit dem Unterschied, dass Bonus­punkte nicht nur durch einen Einkauf im stationären Handel an sich gesammelt werden können, sondern vor allem durch Erbringung von Leistungen für die Marke. „Der Kunde erhält Punkte, sobald er beispielsweise ­Informationen über sich freigibt, den stationären Shop betritt, Freunde wirbt, Push-Nachrichten öffnet und viele, viele mehr. Der Leistungskatalog umfasst mittlerweile über 100 solcher Bonussammel-Möglichkeiten. Es geht hier nicht nur um die Erbringung von Umsatz, sondern auch um die Erhöhung des Markenwerts, es entsteht eine neue Form des Markenbotschafters. Begeisterte Kunden sind bleibende Kunden und über die verschiedenen erbrachten Leistungen sagen sie: Oouyes! zur Marke, woraus sich schließlich weit aus mehr Informationen sammeln lassen als je zuvor”, erklärt Mörth.

Künstliche Intelligenz

Herkömmliche Kundenbindungsprogramme erfassen nur circa 20 Kunden-Items wie Name, Alter oder Wohnort in der Datenbank: „Wir können bei einzelnen Projekten schon über 800 Items pro Kunden verzeichnen. Früher mussten Unternehmen noch die Daten warten; dank der Business-Software Oouyes macht dies der Konsument durch seine Angaben, welche er aktualisiert, selbst.”

Dank der erweiterten Datensammlung können an den Konsumenten individualisierte Informationen und Angebote versandt werden: „Das Herzstück der Software ist eine intelligente Recommendation Engine, die automatisiert Informationen, Angebote, etc. an die richtige Zielgruppe versendet. Sie lernt dank der Aktualisierungen der Kunden jeden Tag etwas hinzu. So können Nachrichten punktgenau, zur passenden Zeit und am richtigen Ort ausgespielt werden. Es beginnt eine nachhaltige Kommunikation mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Interaktion – das ist für uns Kundenbindung” erklärt Mörth.

Zuerst für Handel konzipiert

Oouyes wurde ursprünglich für den Handel konzipiert und bis heute für viele Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen erweitert, die einen Mehrwert in der Kundenbindung sehen. So hat Mörth & Mörth seit Beginn dieses Jahres einen großen Interessenten aus dem Bereich Handel und dem Verlagswesen (Thema: Leserbindung) gefunden, der mit der Agentur ein gemeinsames Unternehmen zur Vermarktung der intelligenten Business-Software Oouyes unter dem Namen P & V Marketing begründet hat. Wer bei der P & V Marketing die Lizenz erwirbt, kann die Software für sich nützen und nach seinem eigenen Markenbild gestalten.

Vielleicht hat man nicht den Stein der Weisen gefunden, aber wohl die Revolution in der Kundenbindung und im Marketing eingeleitet.

Erfahren sie mehr über Agenturen hier auf xpert.network.

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