Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
NIX SOZIALISMUS. „Wenn Sie lokal einkaufen, dann helfen Sie einer Mutter, die Ballettstunden für ihre kleine Tochter zu bezahlen oder die Schlaglöcher in ihrer Straße zu reparieren.” Solche oder so ähnliche Botschaften findet man als Aufkleber in lokalen Geschäften.
Und warum können Schlaglöcher repariert werden, wenn Sie in der Buchhandlung ein Buch kaufen? Richtig! Weil diese Buchhandlung Steuern zahlt, die dem Allgemeinwohl zufließen.
Wenn Sie bei Amazon & Co einkaufen, dann helfen Sie einem großen Jungen dabei, sich Spielzeug zu kaufen. Teures Spielzeug wie etwa den fünften Privatjet.
Das ist auch in Ordnung, und selbstverständlich würde niemand, der bei Sinnen ist, dazu aufrufen, nicht mehr bei Amazon zu kaufen, denn darum geht es ja gar nicht.
Es geht vielmehr darum, endlich faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, denn ein Mitarbeiter am Fließband, der sogar Windeln trägt, um nicht auf die Toilette zu müssen und miserabel bezahlt wird, ist nicht nur profitabler fürs Unternehmen, sondern hilft auch dabei, mit billigeren Preisen jene Konkurrenz, die ihre Mitarbeiter fair bezahlt und Steuern zahlt, am Markt auszustechen.
Die Politik schaut tatenlos zu
Warum ist das überhaupt wichtig? Es ist deshalb wichtig, weil dieses Ungleichgewicht in diversen Branchen mittlerweile ein solches Ungleichgewicht am Markt hervorgebracht hat, dass es langsam demokratiegefährdend wird, denn irgendwann wird es nur mehr die großen Online-Riesen geben – egal in welcher Branche – und dann haben wir ein Monopol, wo einer bestimmt, welches Angebot es gibt und zu welchen Preisen.
Bisher schaut die Politik nahezu tatenlos zu – auch deshalb, weil es selbst innerhalb der EU Länder wie Irland gibt, die in krasser Unsolidarität mit allen anderen den Giganten wie Facebook & Co. Steuervorteile gewähren, nur um selbst auch etwas davon abzubekommen – zum Nachteil aller anderen Länder und Bürger.