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Redaktion 10.03.2023

Papierhersteller hielten 2022 hohem Druck stand

Vorläufige Zahlen des Verbandes der Europäischen Papierindustrie fallen recht positiv aus.

••• Von Britta Biron

BRÜSSEL. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, eine nachlassende Konjunktur in praktisch allen Märkten und die Auswirkungen des Ukrainekriegs haben die europäische Papierindustrie im Vorjahr stark unter Druck gesetzt. Insgesamt zeigt die auf den Zahlen von Jänner bis September 2022 basierende vorläufige Statistik der Confederation of European Paper Industries (CEPI), der unter anderem Deutschland, Österreich, Frankreich, Polen, Schweden, die Niederlande und Großbritannien angehören, aber ein in Hinblick auf die schwierigen Rahmenbedingungen recht positives Ergebnis.

Stabile Nachfrage

Der Papierverbrauch in Europa blieb stabil, allerdings setzten sich die schon seit Jahren zu beobachtenden Trends weiter fort. So sank die Nachfrage nach grafischen Papieren um weitere 1,8%. Leichte Zuwächse von 0,3% von einem bereits hohen Niveau gab es bei Verpackungspapieren, und der Bedarf an Sanitär- und Haushaltspapieren stieg – im Zuge des durch Covid veränderten Konsumverhaltens um 3,6%.

Geringerer Output

Die Gesamtproduktion von Papier und Pappe lag nach den bisher verfügbaren Daten mit 84,8 Mio. t um 5,9% unter dem Wert von 2021. Mit 4,6% fiel das Minus im Bereich Verpackung – der sich wieder als wichtiger Motor der Branche gezeigt hat – geringer aus, und die Gesamtproduktion blieb weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. In der Statistik werden zudem die großen Fortschritte bei der Gewichtsreduzierung einzelner Papierverpackungslösungen nicht berücksichtigt.

Positive Handelsbilanz

Die kombinierte Entwicklung von geringerer Produktion und stabilem Verbrauch führte zu einer deutlichen Verschlechterung (–20%) der Handelsbilanz, die aber in Summe weiter im positiven Bereich blieb.

Die Exporte lagen um 13,3% unter dem Wert der Vergleichsperiode 2021, die Importe stiegen um 6,8%. Deutliche Einbrüche mit einem Minus von 68% bei den Exporten und 35% bei den Importen verzeichnete klarerweise das Russlandgeschäft.
Die Papiermenge für das Recycling sank um 6,4%, blieb aber im Dreijahresvergleich stabil.

Optimistisch für die Zukunft

Insgesamt und vor allem im Green Deal der EU sieht Jori Ringman, Generaldirektor der CEPI, aber Grund für Optimismus: „Wir sind zuversichtlich, dass der Übergang zu einer grüneren Wirtschaft langfristig eine Chance für die europäische Papierindustrie ist.” Dafür seien aber Rahmenbedingungen notwendig, die auch den Anforderungen energieintensiver Branchen entsprechen.

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