MARKETING & MEDIA
© Alissar Najjar

Josef Almer

Redaktion 03.05.2024

„Planerische Exzellenz” beim Media Award 2024

Media Award-Präsident Josef Almer über das 20. Jubiläum des Awards und Veränderungen des Medienmarkts.

••• Von Dinko Fejzuli

Der Media Award steht für die Qualität österreichischer Medien und Media-Exzellenz. Er holt jährlich hervorragende Media-Expertise und den damit verbundenen Einsatz von österreichischen Medien vor den Vorhang und zeichnet diese aus.

Heuer feiert der Award sein 20jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass bat medianet Präsident Josef Almer um einige Antworten.


medianet:
Herr Almer, der Media Award feiert heuer den 20. Geburtstag – 20 Jahre, in denen sich vor allem in der Kommunikationsbranche viel getan hat. Was waren aus Ihrer Sicht die wesentlichen Veränderungen und wie hat der Media Award darauf reagiert?
Josef Almer: Kaum eine Branche hat sich in den letzten 20 Jahren so stark verändert wie die Medienbranche. Durch die und mit der Digitalisierung sind kontinuierlich neue Geräte, Kanäle und Plattformen entstanden – beispielsweise Facebook 2004, das iPhone und Netflix 2007, Smart TVs ab 2008, Podcasts traten 2010 ihren Siegeszug an, DAB+ Ende der 2000er-Jahre, etc. Damit einhergehend ist der Medienkonsum insgesamt gestiegen und dabei der Anteil von Bewegtbild immer größer geworden. Parallel haben sich die Buchungs- und Ausspielungsmöglichkeiten durch Programmatic Advertising und die zur Verfügung stehenden Daten und damit Targeting-Möglichkeiten weiterentwickelt.

medianet:
In dieser Zeit ist auch die Komplexität gestiegen …
Almer: Absolut richtig. Gleichzeitig hat sich natürlich auch der Aufwand und das nötige Know-how auf Mediaplanungsseite erhöht – und genau dieser planerischen Exzellenz gibt der Media Award in der gleichnamigen Kategorie seit 2004 als einziger österreichischer Award eine Bühne.

Darüber hinaus war es den Initiatoren von Anfang an wichtig, aufzuzeigen, welch innovative und kreative Media­ideen und -lösungen die Agenturen mit den heimischen Medien und Vermarktern für und mit ihren Kunden entwickeln und umsetzen können …


medianet:
… und das Thema Daten wurde auch wichtiger …
Almer: … um der zunehmenden Bedeutung von Datenstrategien und neuen Technologien Rechnung zu tragen, wurden 2021 zu den bestehenden Kategorien ‚Strategie' und ‚Innovation' die neuen Kategorien ‚Daten' und ‚Integration' eingeführt. Diese dienen dazu, den strategischen Einsatz von Daten sowie speziell für Marken oder Produkte entwickelten Content, der intelligent crossmedial über die heimischen Medien verbreitet wird, zu würdigen.

medianet:
Welche Bedeutung hat die Kooperation der verschiedenen Branchenteilnehmer beim Media-Award?
Almer: Die gemeinsame Initiative von Epamedia, ­Gewista, ­Goldbach, Kleine Zeitung, ­Kronen Zeitung, ORF-Enterprise, RMS-Austria und VGN ­Medien Holding ist jedenfalls auch ein Vorreiter der heute stark propagierten Zusammenarbeit österreichischer Medien, um den Standort voranzubringen. In den letzten Jahren hat Brand Safety durch die Missstände auf den globalen Plattformen stark an Bedeutung gewonnen.

Im Superwahljahr 2024 werden gezielt verbreitete Fake News und Manipulationen durch Künstliche Intelligenz noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Umso mehr steigt die Relevanz des Media Award, der die Qualität und Umfeldsicherheit österreichischer Medien ins Rampenlicht stellt. Der Media Award ist zudem eine Inspiration für die gesamte Branche, die weitreichenden und effektiven Möglichkeiten der österreichischen Medien wahrzunehmen und gewinnbringend zu nutzen.


medianet:
Wie weit ist der Media Award für Sie auch durchaus ein Abbild der Innovationskraft heimischer Medien?
Almer: Zu 100 Prozent! Der Media Award zeichnet seit 20 Jahren die hervorragende heimische Media-Expertise und den damit verbundenen Einsatz von Werbebudgets in österreichischen Medien aus. Obwohl das Angebot an Kanälen und Plattformen in den letzten Jahren immer breiter geworden ist, schaffen es die heimischen Medien und Vermarkter gemeinsam mit den Agenturen immer wieder, neue exzellente Strategien und Ideen speziell für den österreichischen Markt zu entwickeln und umzusetzen – wie die Jahr für Jahr konstant hohe Anzahl an Einreichungen beeindruckend zeigt.

 

medianet: Kann man sagen, dass der Media Award auch eine Art Gradmesser ist, um abzubilden, was heimische Medien generell bieten bzw. leisten können und wohin die Reise künftig geht?
Almer: Absolut! Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass nur heimische Medien bzw. deren Vermarktungshäuser ihre Angebote objektiv extern messen lassen und gleichzeitig nur kuratierte und absolut brand­safe Inhalte und Umfelder anbieten. Und das, obwohl österreichische Medien und Vermarkter im direkten Wettbewerb mit großen, immer wieder auch neuen, internationalen Anbietern und Plattformen stehen. Wir scheuen diesen Vergleich nicht – im Gegenteil: Der Wettbewerb spornt alle hier an, immer neue Ideen zu entwickeln und sinnvolle Lösungen anzubieten. Mit dem großen Vorteil, dass die direkten Ansprechpartner vor Ort und jederzeit verfügbar sind. Gerade diese Lokalität – also die Nähe zur Mediaagentur, aber auch die Nähe zu den Zielgruppen – ist ein entscheidender Vorteil, den nur heimische Medien und Vermarkter bieten können.

medianet:
Der Award selbst hat eine bewegte Geschichte und wurde neu aufgestellt. Was sind denn aus Ihrer Sicht die wesentlichen Veränderungen und welchen Nutzen bringen sie?
Almer: Die Kategorie ‚Exzellente Media-Strategie' ist seit 20 Jahren die Konstante. Die ursprünglich zweite Kategorie ‚Kreative Media-Idee' wurde etwas nachgeschärft und in ‚Exzellente Media-Innovation' umbenannt – hierunter fallen Kampagnen, für die ein bewährtes Medium auf neue Art und Weise genutzt oder eine neue (Sonder-) Werbeform geschaffen wurde. Dazu wurden mit ‚Exzellenter Dateneinsatz' und ‚Exzellente Marken-Content-Integration' zwei gänzlich neue Kategorien geschaffen, die am Puls der Zeit liegen und die weitreichenden Möglichkeiten von Media abbilden. Und seit 2021 gibt es zusätzlich für die Agentur mit den meisten Nominierungen und Awards die Auszeichnung als ‚Agency of the Year'. Aber nicht nur bei den Kategorien haben wir nachgeschärft, sondern auch die Preisverleihung kurzweiliger und hochwertiger gestaltet. Für das 20jährige Jubiläum haben wir uns außerdem noch die eine andere Überraschung einfallen lassen …

medianet:
Am Schluss eventuell positiv erwähnenswert ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Medienhäuser. Findet diese aus Ihrer Sicht tatsächlich statt oder sehen Sie hier noch Intensivierungsbedarf unter dem Schlagwort ‚Power of Cooperation'?
Almer: Ich denke, gerade der Media Award ist ein Paradebeispiel für die ‚Power of Cooperation' über alle Gattungsgrenzen hinweg. Die Zusammenarbeit im Verein ist sehr gut. Durch das Rotationssystem hat jedes Vorstandsmitglied innerhalb des Vereins eine Funktion für genau ein Jahr inne und durchläuft so automatisch alle Funktionen. Damit sind sowohl die Aufgaben als auch die damit verbundene Sichtbarkeiten fair aufgeteilt. Darüber hinaus arbeiten die einzelnen Medienhäuser und Vermarkter teilweise bereits in anderen Branchen-Gremien oder Verbänden zusammen und kennen einander gut. Uns eint die Mission, die Wichtigkeit und den Wert der heimischen Medien aufzuzeigen – es ist uns ein Herzensanliegen!

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL