••• Von Sascha Harold
Durchwegs positiv begann 2020 für Goldbach Austria. Größte Veränderung war die Zusammenarbeit mit Heute.at, seit Jahresbeginn übernimmt Goldbach Austria dort die Vermarktung und hat dazu auch das bestehende Vermarktungs-Team in die Organisation integriert. Geschäftsführer Josef Almer bewertet den Prozess als erfolgreich: „Es ist uns sehr gut gelungen, das Team von Heute.at bei uns an Bord zu holen und in seine neuen Aufgaben und Funktionen zu überführen.” Sowohl auf der menschlichen, als auch auf der prozessualen Ebene sei die Integration sehr gut gelaufen.
Mit Heute.at erweiterte Goldbach Austria sein Angebot sowohl qualitativ wie auch quantitativ. Im Februar hatte die Plattform mit fast 5 Mio. Unique Clients die höchste Netto-Reichweite seit Bestehen. Der hohe Informationsbedarf der Bevölkerung und die umfangreiche Berichterstattung zu Covid-19 brachten Heute.at rund dreimal so hohe Zugriffe wie im Jahresschnitt. Abgesehen von Heute.at, konnte mit der Gruner + Jahr Vermarktungsunit G+J e|MS ein weiterer prominenter Partner gewonnen werden, bei dem Goldbach exklusiver Zweitvermarkter ist und damit 70 Seiten, darunter Titel wie Stern.de, Geo.de oder Brigite.de, ins Portfolio übernehmen kann.
Video ist weiter wichtig
Die Nachfrage im Display-Bereich zeigt nach einem durchwachsenen Jahr 2019 wieder nach oben. Die Gründe liegen für Almer vor allem im eigenen Angebot: „Dank des bestens aufgestellten Teams liefern wir Top-Service in Kombination mit der gewünschten Qualität, dazu haben wir in unserem Portfolio eine im Vergleich entsprechend hohe Breite.” Neben Display ist das Thema Video weiterhin wichtig. „Wir haben mit dailymotion einen wirklich tollen Partner, der nicht nur eine riesige Reichweite hat, sondern auch qualitativ sehr wertige Inhalte bringt”, führt Almer aus. Derzeit sei man mit dailymotion bezüglich neuer Angebote und Sonderwerbeformen im Gespräch, die noch heuer präsentiert werden.
Auch die Zahlen im eigenen TV-Portfolio entwickelten sich gut. Mit TLC und Sport1 konnten 2019 zwei neue Sender gewonnen werden – insgesamt hat Goldbach Austria nun sechs Sender im Angebot. Den Abgesängen auf das klassische Fernsehen hält Almer die „blanken” Zahlen entgegen: „In Summe ist die TV-Nutzung 2019 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ein Großteil der Seher ist zwar älter, doch es stimmt auch nicht, dass die Jüngeren Fernsehen gar nicht mehr nutzen.” Gerade mit den beiden neuen Sendern hat Goldbach neue Zielgruppen erschlossen und konnte seinen Marktanteil 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 27% erhöhen. Die Coronakrise spiegelt sich aktuell auch in der TV-Nutzung wider, die Zuschauerzahlen legen deutlich zu. „Das ist wenig verwunderlich, sowohl ein zusätzliches Informationsbedürfnis als auch der Wunsch nach Unterhaltung und Ablenkung sind nachvollziehbare Gründe dafür. Hier leisten wir auch mit unseren Sendern einen Beitrag.”
Ein Wachstumsbereich, der schon letztes Jahr bestimmend war, ist Digital-out-of-Home (DOOH). Mit knapp 8.500 Screens erreicht Goldbach Austria mehr als 60% der österreichischen Bevölkerung. „Wir haben hier einerseits eine sehr hohe Reichweite, können auf der anderen Seite aber auch sehr granular werden und Displays einzeln und fokussiert bespielen”, erläutert Almer. Viel Energie wird künftig in die stärkere Automatisierung von Prozessen und Services fließen.
Programmatic Advertising bietet im DOOH-Bereich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Inhalte können abhängig von Parametern wie dem Wetter, dem Standort oder der Tageszeit ausgespielt und damit zielgerichteter kommuniziert werden. Verstärkt wird das durch Cross Channel-Kampagnen. „Durch die Verschränkungen mit mobiler Werbung kann ich im Umkreis digitaler Screens zusätzliche Pushs schaffen und dadurch noch höhere Reichweiten erzielen, wodurch sich die Effizienz und die Effektivität der Kampagnen deutlich erhöhen”, so Almer, der vor allem das österreichweit flächendeckende Netz von Goldbach Austria hervorhebt: „In Summe haben wir über Österreich verteilt 40 Partner und sind laufend in Gesprächen zu Erweiterungen, um unser Netz qualitativ und quantitativ auszubauen.”
Das Ziel ist Wachstum
Dass DOOH auch künftig – nach einer merkbaren Delle aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen – weiterwachsen wird, davon geht Almer aus. Im letzten Jahr legte der Sektor am deutlichsten von allen Mediengattungen zu, das heurige Ergebnis muss man jedoch noch abwarten. Die momentane Situation ist für das Geschäftsfeld DOOH sehr herausfordernd, der Vermarkter will die Zeit aber optimal nutzen, um die technologische Weiterentwicklung und den Ausbau des Portfolios voranzutreiben. Dass das Thema DOOH in Österreich angekommen ist, merkt man an der Harmonisierung der Standards: „Die meisten Screenbetreiber haben wesentlich in ihre Standorte investiert, um eine international vergleichbare Qualität an Screens und Standorten zu liefern”, führt Almer aus.
Auch in Zukunft stehen die Zeichen bei Goldbach auf Wachstum. Da kommt es gelegen, dass mit der TX Group eine Eigentümerin am Werk ist, die ebenfalls expansiv ausgerichtet und immer auf der Suche nach Wachstumssegmenten ist. Auch Synergien aus der Gruppe sollen künftig noch besser genutzt werden.
Corona und Werbung
Die derzeitige Situation rund um Corona schätzt Almer wie folgt ein: „Vorhersagen sind in dieser nie dagewesenen Situation schwierig. Was wir jedoch sehen, ist ein deutlicher Anstieg der Nutzung im Online- und Mobile-Bereich sowie im linearen TV. Hier bieten sich Chancen in der Konsumenteninteraktion und -kommunikation für Unternehmen. Unser Team steht aus dem Homeoffice selbstverständlich und ohne Einschränkungen mit Rat und Tat zur Seite. Neben dem Daily Business bereiten wir uns technologisch und strategisch optimal für die Zeit nach Corona vor und sind überzeugt, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.”