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Die korrigierten Radiotest-Daten sind da

Redaktion 21.09.2016

Radiotest: Nach Manipulationen wieder korrekte Daten

Alle Beteiligten zeigen sich zufrieden

WIEN. Nach der Aufregung um die Manipulationen beim Radiotest durch das Marktforschungsinstitut GfK wurden nun erstmals korrekte Radio-Nutzungsdaten für das 1. Halbjahr 2016 veröffentlicht. Die ORF-Radios kamen demnach in der Gesamtbevölkerung ab 10 Jahren auf einen Marktanteil von 70%, die heimischen Privatsender auf 27%.

In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen betrug das Verhältnis zwischen ORF und Privaten 61 zu 36%. Insgesamt verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher im 1. Halbjahr täglich mehr als drei Stunden mit Radioprogrammen, die durchschnittliche Hördauer lag bei 185 Minuten, mehr als drei Viertel der österreichischen Radiobevölkerung nutzen das Radio täglich zumindest 15 Minuten. Die ORF-Radios erreichten täglich rund 4,7  Mio. Hörer, die von der RMS vermarkteten Privatradios 2,1 Mio. Hörer.

Ö3 erzielte im 1. Halbjahr einen Marktanteil von 31% sowie eine Tagesreichweite von 33% (mehr als 2,5 Mio. Hörer). In der werberelevanten Zielgruppe kam Ö3 auf 38% Marktanteil. Ö1 schaffte einen Marktanteil von 5 Prozent und eine Tagesreichweite von 8,1 Prozent (fast 620.000 Hörer), bei FM4 waren es 2 beziehungsweise 3,5 Prozent (mehr als 265.000 Hörer). Für die ORF-Regionalradios wurden österreichweit ein Marktanteil von 33% und eine Tagesreichweite von 28,9% (über 2,2 Mio. Hörer) ausgewiesen.

KroneHit größter Privatsender
Größtes Privatradio war wieder KroneHit mit einem nationalen Marktanteil von 8 Prozent und einer Tagesreichweite von 11,8 Prozent; bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Sender auf 12 Prozent Marktanteil. KroneHit-Geschäftsführer Ernst Swoboda: "Wir freuen uns natürlich sehr über die Bestätigung der Reichweitenstärke und Position von KroneHit. Noch wichtiger ist aber, dass es nunmehr auf 'Herz und Nieren' geprüfte Daten für den Radiomarkt gibt und wir alle auf einer gesicherten Basis arbeiten können."

Nach den im Frühjahr bekannt gewordenen Manipulationen durch GfK wurden die Radiotest-Daten einem externen Auditor in Deutschland zur Prüfung übergeben und nun zur Veröffentlichung freigegeben. Vergleiche mit Daten aus den Vorjahren sind durch die Korrekturen diesmal nicht möglich.

ORF zeigt sich zufrieden
Beim ORF, der von den Manipulationen in den vergangenen Jahren profitiert haben soll und dessen Werte teils nach unten revidiert worden waren, zeigte man sich mit den aktuellen Ergebnissen zufrieden. "Auch nach externer Überprüfung der Radiotest-Daten ist die Stärke der ORF-Radioflotte unbestritten und der ORF unangefochtener Marktführer; eine grobe Verschiebung der Marktverhältnisse ist nicht erkennbar", erklärte Radiodirektor Karl Amon. "Die ersten Ergebnisse des Jahres 2016 sind ein schöner Erfolg für alle Radioangebote des ORF, insbesondere für Ö3."

Für RMS-Ergebnisse "besonders erfreulich"
Doris Ragette vom Privatradio-Vermarkter RMS Austria nannte die Ergebnisse für die Privatsender "besonders erfreulich"; positiv betonte sie den Umstand, dass die Privatradios in der werberelevanten Zielgruppe mit 36% Marktanteil "eindeutig auf Augenhöhe mit dem Mitbewerb" Ö3 sind, der es auf 38% brachte. (APA)

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