••• Von Michael Fiala
WIEN. Gefragt nach dem Ausblick auf das weitere Jahr, erklärt Franz Solta, Geschäftsführer von Infoscreen, gleich zu Beginn des medianet-Interviews: „Es geht immer um zwei zentrale Punkte: Wir wollen einerseits den Ausbau forcieren und andererseits innovative Produkte auf den Markt bringen.” Der Erfolg im Jahr 2015 gibt Solta Recht: „Im vergangenen Jahr haben wir ein zweistelliges Wachstum hingelegt.”
Der Grund für die positive Entwicklung ist unter anderem im Launch von innovativen Produkten zu sehen. Seit vergangenem Jahr gibt es beispielsweise die Möglichkeit, locationbasierte Werbung zu buchen. „Spots können so auf gewisse Gebiete begrenzt werden. Das wird von der Werbewirtschaft gut angenommen.” Fahrgäste können so in den öffentlichen Verkehrsmittel auf Attraktionen oder Einkaufsmöglichkeiten rund um die betreffende Station punktgenau hingewiesen werden.
Last-Spot
Eine weitere Neuerung im vergangenen Jahr war die Einführung des „Last-Spots” in der U-Bahn. Durch eine ausgefeilte Technik wird wenige Sekunden, bevor die U-Bahn eintrifft, der entsprechend gebuchte Spot eingespielt. Solta: „Das hat sich sensationell entwickelt, wir sind bis Sommer 2016 ausgebucht.” Zudem sollen Themenschwerpunkte, die im gesamten Infoscreen-Netzwerk zu sehen sind, wie etwa in diesem Jahr die Europameisterschaft 2016, die Werbewirtschaft ansprechen. Erstmals soll auch Live-Content (Zwischenstände) eingeblendet werden.
733.000 Seher pro Tag
Der Erfolg von Infoscreen lässt sich auch über die Zahlen der Media-Analyse abbilden; erstmals wurden entsprechende Tagesreichweiten ausgewiesen. „In Wien haben wir 31,2 Prozent Tagesnettoreichweite, das entspricht nahezu jedem dritten Wiener”, erzählt Solta mit Stolz. Die nationale Tagesreichweite beträgt satte 10,1%, das sind stolze 733.000 Zuseher pro Tag. Im Segment der Digital-out-of-Home (DOOH)-Etats konnte Infoscreen 50% der Ad-Spendings für sich verbuchen.
Der ungebrochene Trend zu den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt Infoscreen natürlich einen entsprechenden Rückenwind. Der Ausbau der Reichweite zeigte sich in den vergangenen Jahren über die Wiener Grenzen hinweg deutlich: Mittlerweile sind die beliebten Infoscreens in Innsbruck, Linz, Graz und Klagenfurt zu sehen – Tendenz weiter steigend, vor allem in Wien gibt es noch einiges an unerschlossenem Potenzial, wie Solta verrät: „Bis Jahresende werden wir in der Hälfte der Wiener Busse vertreten sein. Unser Ziel ist es, in zwei bis drei Jahren eine 100prozentige Flächendeckung in diesem Segment aufzuweisen.”
Smart City – Smart Infoscreen
Ein weiteres Schlagwort, das die Zukunftspläne und auch bereits die Realität von Infoscreen bestimmt, ist das Thema Smart City. „Wir tragen diesem Trend bereits jetzt Rechnung und bieten bereits erste Services an.” Fahrgäste können so auf den Infoscreens sehen, wann Anschluss-Straßenbahnen und -Busse bei den jeweiligen Stationen zu erwarten sind. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit der Stadt Wien werden hier laufend neue Ideen besprochen und umgesetzt. Ebenso kann die eigene Infoscreen-App bereits mehr als 24.000 aktive User vorweisen. „Wir versuchen natürlich auch, mit unserer Community in Verbindung zu treten”, sagt Solta. Die App soll den Usern einen zusätzlichen Nutzen bringen wie etwa ein integrierter Routenplaner.
Mit dem propagierten Ausbau und den Innovationen ist Infoscreen auch 2016 gut unterwegs: Ein weiteres Wachstum (im einstelligen Bereich) wird von Solta erwartet.