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Aufgrund des Wirbels um einen "Tirol Heute“-Beitrag will der Redakteursrat nun eine "transparente Fehlerkultur" im ORF.

Redaktion 13.02.2018

Tirol-Wahl: Redakteursrat will "transparente Fehlerkultur" im ORF

Arbeitsgruppe soll "Leitlinien für den Umgang mit journalistischen Fehlleistungen" erarbeiten.

WIEN. Nach dem Wirbel um einen "Tirol Heute"-Beitrag will der Redakteursrat des ORF nun "Leitlinien für den Umgang mit journalistischen Fehlleistungen" erarbeiten, teilte er am Montag in einer Aussendung mit. In dieser nahmen die Redakteursvertreter nicht explizit Bezug auf die Causa, hielten aber fest: Im Fall von Fehlern müsste eine schnelle Korrektur und "falls notwendig eine Entschuldigung" stattfinden.

Fehler seien "in der redaktionellen Berichterstattung die Ausnahme und nicht die Regel", wurde betont, könnten aber trotz aller Sorgfalt passieren - "gerade in Redaktionen, die jeden Tag unter höchstem Zeitdruck produzieren müssen". Die zentrale Frage für den ORF sei aber, wie er "als größtes Medienunternehmen" damit umgehe.

Beschwerdemöglichkeiten gebe es viele, etwa Publikumsrat oder Medienbehörde. "In unserem eigenen Interesse sind aber die schnelle Korrektur, ein transparenter Umgang und der Ausdruck des Bedauerns und, falls notwendig, eine Entschuldigung für die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unumgänglich." Die Glaubwürdigkeit sei in Gefahr, "wenn das Publikum den Eindruck gewinnt, die Informationen seien nicht verlässlich". Journalismus müsse auch sich selbst kritische Fragen stellen: "Selbstkritik ist notwendig."

Beim nächsten Redakteursausschuss werde daher eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die im Sinne einer "Verbesserung des internen Systems von Qualitätskontrolle und Qualitätsmanagement" Leitlinien "für den Umgang mit journalistischen Fehlleistungen" erarbeiten soll. Ziel sei eine "transparente Fehlerkultur": "Das Publikum muss sich weiter darauf verlassen können, wenn im ORF ein Fehler passiert, wird dieser rasch richtiggestellt", erklärte der Vorsitzende des Redakteursrats, Dieter Bornemann. (APA)

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