Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
KAMPF-DUELL. Am 15. Oktober wählt Österreich ein neues Parlament. Davor wird wahlgekämpft – auf der Straße, auf Plakaten, im Radio, auf Facebook und auch im Fernsehen.
Besonders wichtig für die wahlwerbenden Parteien und deren Kandidaten ist der Auftritt in einer der vielen ORF-Wahlsendungen. Wichtig, aber nicht nur. Denn: Mittlerweile haben auch die heimischen Privatsender ein respektables Portfolio an Wahl-Informations-Sendungen anzubieten, in denen sich die Kandidaten präsentieren können.
Trotzdem wird gerade beim ORF peinlich genau geschaut, wer eingeladen wird und wer nicht.
Eine der Regeln im ORF lautet, vereinfacht gesagt: Eingeladen werden jene Parteien, die jetzt schon im Parlament vertreten sind. Nichtim Parlament vertretene, wahlwerbenden Parteien gibt man in einer eigenen Sendung Platz, wo sie sich präsentieren können.
Das Problem an der Sache: Gerade die Kleinen wollen sich nicht an den noch kleineren medial reiben, sondern Aug in Aug mit SPÖ, FPÖ und ÖVP das direkte Duell suchen.
Opfer dieser Regel ist nun auch der ehemalige Grüne Peter Pilz: Nicht mehr bei seiner alten Partei, wird er nicht mehr in den Genuss kommen, Kern und Strache Face to Face vor dem ORF- Kameras treffen zu können.
Es gibt eine Privat-Welt abseits des ORF
Jetzt kann man schon der Meinung sein, dass Wahlsendungen dazu dienen sollen, jene, die sich für die kommende Periode bewerben, einzuladen und nicht nur jene, die bisher im Parlament gesessen sind – hier gäbe es schon Reformbedarf.
Was man aber nicht machen sollte, ist, wie Peter Pilz es aber tut, im Falle der Nichterfüllung der eigenen Wünsche den ORF gleich mal öffentlich zu diffamieren, indem man ihn einen „Regierungsfunk” schimpft. Damit tut Peter Pilz weder sich noch dem ORF einen Gefallen.
Und wie schon vorhin erwähnt: Es gibt auch sehr passable Wahlsendungen bei den heimischen Privatsendern, die Herr Pilz durch das Schielen nur auf den ORF in deren Bedeutung schmälert.