Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
SCHON WIEDER. Die Dimension ist natürlich eine völlig andere als beim damaligen „PR-Berater” Peter Hochegger, aber das Muster kommt aus der gleichen Branche und bringt sie wieder mal in Verruf, weil Politik, Geltungsdrang und Gier in einer Person zusammenfließen und sie zu Dingen treiben, die in Zeiten des digitalen Zeitalters nicht unentdeckt bleiben können und zu einem neuen Skandal führen
Im Netz bleibt nichts verborgen
Was war passiert? Der unermüdliche Tiroler Aufdecker Markus Wilhelm hat auf seiner Online-Plattform www.dietiwag.org eine Causa aufgedeckt, die dieses Mal einen Politiker, der gleichzeitig Mitarbeiter und Kunde/Auftraggeber einer Agentur war, in den Abgrund reißen könnte. Der türkise Politiker Dominik Schrott hat, wie es scheint (es gilt die Unschuldsvermutung) Gewinnspiele ausgelost, die nicht ganz rechtens abgelaufen sein könnten, denn die vermeintlichen Gewinnerinnen stellten sich am Ende als Mitarbeiterinnen jener Agentur heraus, in der er selbst bis zum Jahr 2017 gearbeitet hatte und die ihn in seinem Vorzugsstimmenwahlkampf zur letzten Nationalratswahl betreut hatte.
Bei diesem Gewinnspiel gab es Fotos mit glücklichen Gewinnerinnen, die aber leider nur Fantasienamen wie „Karin K.” trugen und nach der filmisch festgehaltenen Preisübergabe das teure iPhone gleich wieder zurückgeben mussten.
Blöd nur, dass irgendwann jemand aufgefallen ist, dass auch die Facebook-Profile der Damen und des Gewinnspiels allesamt gefakt sein könnten, womit sich wieder mal bewahrheitet hatte, dass im Netz nichts verborgen bleiben kann.
Politische Konsequenzen scheint es für Herrn Schrott, der für die ÖVP im Nationalrat sitzt, keine zu geben. Der findige Mann, so wie deren ehemaliger Obmann Kurz aus der JPV kommend, erhält vom seinem Parteifreund und nunmehrigen Bundeskanzler Rückendeckung; dessen Begründung: Schrott habe nach Auffliegen des Skandals „schnell” reagiert und alles erklärt.
Na dann …