MARKETING & MEDIA
© Screenshot facebook.com/Palmers

Das ein einziges Mal gepostete Sujet von Palmers sorgte nicht nur bei Corinna Milborn und dem Werberat für Aufregung.

Gianna schöneich 12.05.2017

Widerspruch!

Der Skandal um das „Osterhöschen”-Sujet erreichte den Werberat – Palmers hält nichts von dessen Urteil.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Es begann mit einem ­Facebook-Posting und entwickelte sich in kürzester Zeit zum Aufreger. Palmers „Osterhöschen”-Sujet sorgte für Unmut bei Corinna Milborn, die das Sujet an Menschenhandel erinnert. Das brachte Felix Baumgartner zu unqualifizierten Kommentaren über Milborns Figur, und letztlich schaltete sich der Werberat ein.

Dieser forderte den sofortigen Stopp der Kampagne, beziehungsweise einen Sujetwechsel. Denn die abgebildeten Models würden „in einer sexualisierten und entwürdigenden Weise dargestellt werden, an Minderjährige erinnern und rein als Blickfang dienen”. Das Sujet spiele „mit Konnotationen, die auch bei Unterwäschewerbung nicht zulässig sind”.Abgesehen von der herabwürdigenden Darstellung wirkten die Darstellerinnen „sehr jung und allein durch ihren Körperbau kindlich”. Jugendlichen würde durch das Sujet ein unrealistisches Körperbild propagiert. Das gesamte Setting der gesichtslosen, sehr jung wirkenden Darstellerinnen sieht man als Reduktion auf den Körper und letztlich auf die Sexualität.
Palmers entgegnete in einem Brief an den Werberat, der ­medianet vorliegt, das kritisierte Foto sei niemals Teil einer Kampagne gewesen, sondern lediglich ein Mal veröffentlicht worden, und es wäre auch nicht geplant gewesen, das kritisierte Foto in einer anderen werblichen Form weiterzuverwenden. Außerdem heißt es: „Wir widersprechen dem Urteil dennoch inhaltlich klar und teilen weder die uns unterstellten werblichen Absichten und Konnotationen, noch können wir die Begründung nachvollziehen.”

Umstrukturierungen

Nun hat Palmers seinen Kommunikationsbereich neu strukturiert. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde in zwei Bereiche geteilt: Der Bereich Fashion-PR wird inhouse geführt, die Corporate- PR liegt nun in den Händen des Wiener Kommunikationsunternehmens Schütze – eine Reaktion auf die Aufregung um das angesprochene Sujet? „Nein, die Umstrukturierung erfolgte entsprechend der strategischen Unternehmensziele, die Agenden der Öffentlichkeitsarbeit in zwei Bereiche zu teilen. Dies wurde bereits länger geplant und wird nun umgesetzt”, so Gregor Schütze, Agentur Schütze.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL