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© EPA/Bernd Thissen

Auch Richard Grasl, kaufm. Direktor des ORF, kann eine positive Bilanz ziehen.

29.05.2015

Zum ESC-Glück kommt nun ein Top-Rating

Finanzen ORF wird Song Contest weniger kosten als kalkuliert; positives Rating für Sender bzgl. Anleihenfinanzierung

Wien. Der Eurovision Song Contest gestaltete sich für den ORF auch in finanzieller Hinsicht als Erfolg. So habe man das Budget für den Megaevent nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten, erläutert Finanzdirektor Richard Grasl im Gespräch mit der Austria Presse Agentur APA.

„Aus heutiger Sicht sieht es so aus, dass wir das Budget von 15 Millionen Euro sogar unterschreiten können, wenn man sämtliche finanzielle Faktoren, die den ORF betroffen haben, zusammenzählt. Der Song Contest wird den ORF in Summe weniger kosten, als ge-plant”, erläutert Grasl.
So lagen zwar die Ausgaben für die Sicherheit höher, waren aber „unabdingbar notwendig”. Dafür verbuchte man höhere Einnahmen bei Kartenverkauf und den Werbeblöcken. „Die waren derart stark nachgefragt, dass wir im Vergleich zu einem normalen Fernsehprogramm im Mai deutliche Mehreinnahmen hatten. Dadurch liegen wir insgesamt netto für den ORF besser als geplant.”
Mit dem Ticketverkauf konnte man laut Grasl knapp vier Millionen Euro erlösen, bei den Werbe-blöcken rechnet er im Gespräch mit der APA mit einer Summe von knapp einer Million Euro mehr, als in diesem Zeitraum normalerweise üblich.
Dies alles sei ein vorläufiges Ergebnis, genaue Zahlen wolle man dem Stiftungsrat übernächste Woche präsentieren.
Angesprochen auf die Frage, ob er froh sei, als Finanzchef den ESC kein zweites Mal ausrichten zu müssen, antwortet Grasl: „Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Es war eine tolle Sache, ihn austragen zu dürfen, zumal er so erfolgreich war. Das ist für einen Medienmanager immer erfreulich. Für die Finanzen wäre es kommendes Jahr – nachdem wir auch Fußballeuropameisterschaft und Olympische Spiele haben – aber sicherlich eine große Herausforderung gewesen. Aber die Frage hat sich ja bei Weitem nicht gestellt.”
Eine weitere finanziell positive Nachricht ereilte den ORF nicht nur in puncto Geschäftsjahr 2014, das man besser abschloss als geplant, sondern auch in Richtung Ratingprozess für eine mögliche Anleihefinanzierung.

„High Grade”: AA– für ORF

Hintergrund der Maßnahme: Der ORF könnte einen Teil der notwendigen Investitionen für den neuen Medienstandort Küniglberg über eine Anleihe finanzieren. Zu diesem Zweck hat sich der öffentlich-rechtliche Sender von Euler Hermes prüfen lassen, und die Kreditversicherungsgruppe verpasste dem ORF ein Rating von AA–. In das Rating fließen quantiative wie qualitative Kriterien ein. AA– ist für Firmen eine sehr gute Bewertung im „High Grade”-Bereich. Eine Anleihe eines Unternehmens mit dem Rating AA– gilt als sicher, mit so gut wie vernachlässigbarem Ausfallsrisiko. (APA/red)

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