PEKING/BRASILIA. Der chinesische Automobilhersteller BYD wird sein erstes Elektroautowerk außerhalb Asiens in Brasilien bauen. Insgesamt drei Milliarden Reais (rund 563 Mio. Euro) werden dafür investiert, teilte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva über die Plattform X, ehemals Twitter, vor wenigen Tagen mit. Damit könnten 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Arbeiten in dem Werk in der Stadt Camaçari im Bundesstaat Bahia im Nordosten des Landes sollen der brasilianischen Zeitung „O Globo“ zufolge in den nächsten Wochen beginnen. Das Werk hatte demnach zuvor zum US-amerikanischen Autohersteller Ford gehört, das Anfang 2021 geschlossen wurde. „Dies sind Investitionen in die Zukunft Brasiliens und in den Übergang zu moderneren, weniger umweltschädlichen Autos“, sagte Lula. Anfangs sollen 150.000 Autos pro Jahr gebaut werden, zitierte „O Globo“ den Präsidenten von BYD Brasilien, Tyler Li.
Der chinesische Autobauer BYD, was für Build Your Dreams (Erbaue deine Träume) steht, hatte zuletzt einen rasanten Aufstieg hingelegt. Anfangs baute die Firma noch Handy-Akkus, seit 2003 sind die Südchinesen im Autogeschäft und mauserten sich zum mittlerweile größten E-Autobauer auf dem wichtigsten Fahrzeugmarkt der Welt. Mit mehr als 520.000 verkauften E-Autos im vierten Quartal 2023 stieß der Konzern sogar den US-Primus Tesla weltweit vom Podest. Auf Jahressicht hatten die US-Amerikaner aber die Nase noch vorn. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass BYD auf lange Sicht mehr Elektrofahrzeuge als Tesla verkaufen wird.