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Während Daimler beim Wasserstoff im Pkw-Bereich aktuell kein Potenzial sieht, soll die Entwicklung der Brennstoffzelle im Lkw-Bereich vorangetrieben werden.

Redaktion 29.04.2020

Daimler und Volvo arbeiten bei Brennstoffzelle zusammen

Gemeinsame Sache: Die beiden Nutzfahrzeughersteller Daimler und Volvo wollen die Markteinführung von Brennstoffzellen-Lkw beschleunigen und Entwicklungskosten senken.

STUTTGART. Mercedes-Benz stellt die Produktion des mit Brennstoffzelle betriebenen Stadtgeländewagens GLC F-Cell bald ein. Es sei vorerst kein weiteres Auto mit diesem Antrieb geplant, sagt Daimler-Truck-Chef Martin Daum. Die bisherige Brennstoffzellen-Abteilung von Mercedes-Benz Cars soll allerdings in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck AG und Volvo integriert werden.

Die beiden Nutzfahrzeughersteller unterzeichneten eine vorläufige und nicht bindende Vereinbarung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, Ziel sei die serienreife Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellensystemen für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen. „In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts“ sollen die Brennstoffzellen dann in Serie angeboten werden.

Daimler werde alle seine derzeitigen Brennstoffzellen-Aktivitäten in dem Joint Venture zusammenführen, Volvo werde für etwa 600 Mio. € einen Anteil von 50% an diesem Gemeinschaftsunternehmen erwerben, teilten die Fahrzeughersteller weiter mit. In allen anderen Geschäftsfeldern wollen die Daimler Truck AG und die Volvo Gruppe weiterhin Wettbewerber bleiben.

Der Chef der Daimler-Nutzfahrzeugsparte, Martin Daum, erklärte, ein „wirklich CO2-neutraler Transport wird nur durch einen elektrischen Antriebsstrang erreicht werden, wobei die Energie aus zwei Quellen kommen kann: entweder aus Batterien oder durch die Umwandlung von Wasserstoff in Elektrizität an Bord des Fahrzeugs“. Für den Lkw-Einsatz im schweren Fernverkehr seien Brennstoffzellen eine entscheidende Lösung. Die Partnerschaft mit Volvo sei „ein Meilenstein", um brennstoffzellenbetriebene Lkw und Busse „auf die Straßen zu bringen“.

Von dem Joint Venture versprechen sich der deutsche Konzern und der Partner aus Schweden eine Senkung der Entwicklungskosten und eine schnellere Markteinführung. „Im Kontext des gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwungs“ sei eine Zusammenarbeit noch notwendiger geworden. (jz)

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