KLAGENFURT/WIEN. Psychologische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle dabei, ob jemand auf ein Elektroauto umsteigt oder nicht. Das hat eine von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gemeinsam mit der WU Wien, Deloitte und Wien Energie durchgeführte Studie unter 1.000 Teilnehmern ergeben.
Laut Umfrage haben 16% der Befragten bereits ein Elektroauto gekauft oder beabsichtigen, als nächstes eines zu kaufen. Gut ein Drittel der Teilnehmer gab an, Interesse an einem Wechsel auf einen elektrischen Antrieb zu haben, aber noch nicht als nächstes ein E-Auto kaufen zu wollen. Die Hälfte der Befragten will weiter mit einem konventionell betriebenen Fahrzeug unterwegs sein und hat kein Kaufinteresse an einem Elektrofahrzeug.
Laut Robert Sposato, Abteilung für Nachhaltiges Energiemanagement der Uni Klagenfurt, spielen psychologische Faktoren eine maßgebliche Rolle dabei, inwiefern jemand bereit ist, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. Entscheidend sei der Faktor Individualismus. „Je individualistischer, desto weniger wahrscheinlich scheint der Elektroautokauf“, so Sposato.
Darüber hinaus zeichnen sich jene, die kein besonderes Interesse an Elektroautos haben, durch ein schwächer ausgeprägtes Umweltbewusstsein und auch eine gewisse ablehnende Haltung in Bezug auf neue Technologie allgemein aus. Die Studie zeigte zudem, dass jene 16%, die entweder bereits ein Elektroauto gekauft haben oder dies in Erwägung ziehen, vor allem aus jenen Bundesländern kommen, in denen die Politik Anreize zum Umstieg geschaffen hat.
Deshalb sieht Nina Hampl, Professorin für Nachhaltiges Energiemanagement, auch Handlungsbedarf bei der Politik und Industrie: „Zukünftige Elektroautofahrerinnen und -fahrer sind nicht mehr stereotype Grüne mit gutem Einkommen. Es sind vielmehr Individuen mit diversen soziodemografischen und psychologischen Profilen. Viele der potenziellen Elektroautokäufer besitzen oder brauchen momentan gar kein Auto.“ (jz)
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