WELS/LINZ. Der oberösterreichische Tankstellenbetreiber Doppler hat seinen Absatz im Jahr 2019 über dem Branchenschnitt gesteigert. Mit der E-Mobilität zahle man aber noch drauf, bilanzierte das Management in einer Pressekonferenz vor wenigen Tagen in Linz. Rentabel wäre sie, wenn man bei gleichbleibender Marge die Menge verzehnfachen könnte. Dennoch will Doppler sein seit Längerem geplantes E-Mobility-Center in Linz heuer bauen.
Der Umsatz belief sich 2019 auf 1,1 Mrd. €, im Jahr davor war es etwa 1 Mrd. €. Beim Treibstoffabsatz steigerte man sich von 1 Mrd. auf 1,04 Mrd. l. Das Absatzplus von 4,3 Prozent liege deutlich über jenem des Marktes (0,4 Prozent), so Geschäftsführerin Daniela Dieringer. Derzeit verfüge man über einen Anteil von zehn Prozent am Mineralölmarkt, obwohl Doppler „nur“ 8,5 Prozent der Tankstellen gehören – „das heißt, wir verkaufen mehr als der Mitbewerb“, bilanzierte Dieringer. Die Mitarbeiterzahl blieb mit 740 unverändert. Das „überbordende“ Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wuchs von 10,1 auf 13,8 Mio. €.
Trotz des zufriedenstellenden Geschäftsverlaufs sieht man bei Doppler das Mineralöl als „Vergangenheitssparte“ an. Das Gas wäre laut Geschäftsführer Bernd Zierhut „eine Brückentechnologie“, allerdings fehle die Infrastruktur. Bei der E-Mobilität befindet man sich in der „Aufbau- und Entwicklungsphase“, erklärte der geschäftsführende Eigentümer Joseph Doppler. Allerdings gehe die Entwicklung langsamer als erwartet: 2019 seien gut 9.000 vollelektrische Fahrzeuge neu angemeldet worden, prognostiziert waren aber 15.000. Aktuell gebe es erst rund 30.000 Elektro- und 50.000 Hybridfahrzeuge in Österreich.
Dennoch plant Doppler heuer zwei bis vier Schnell- und elf Standard-Ladestationen zusätzlich zu den bestehenden 40 Lade-Standorten; dazu gibt es eine Kooperation mit dem Parkhaus-Betreiber Apcoa. Zudem soll das geplante E-Mobility-Center in Linz heuer Wirklichkeit werden. Dort will man schnelles und normales Laden von Autos und E-Bikes ebenso anbieten wie herkömmliches Tanken. Auch eine Partnerschaft mit einem Roller-Verleiher wäre möglich. Die Idee lautet: Während das Auto lädt, erledigt der Kunde kleinere Wege zu Fuß oder mit dem Scooter. (jz)