MATTIGHOFEN. Die Pierer Industrie hat im ersten Halbjahr 2023 kräftig verdient. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18,7 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 12,1 Prozent auf 127,4 Mio. Euro zu, das EBITDA um 11,5 Prozent auf 241,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 7,2 Prozent, nach 6,8 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Nettoverschuldung stieg von 911,7 auf 967,7 Mio. Euro. Der Free Cashflow lag bei minus 117,9 Mio. Euro (2022: minus 182,8 Mio. Euro).
Deutlich gestiegen ist der Personalstand der Fahrzeug-Gruppe des Pierer-Konzerns. 11.267 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Motorradmarken KTM, Husqvarna und GASGAS, das sind um zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr. 7.202 Beschäftigte sind in Österreich tätig, 4.065 im Ausland. Ein Viertel der Beschäftigten ist weiblich. Zum Firmengeflecht der Pierer Industrie gehört unter anderem auch der Rennsportausrüster Pankl. KTM selbst ist Seriensieger der Rally Dakar und mit seinen Motorrädern in der MotoGP und Moto2 erfolgreich.
Zum Ausblick teilte der Motorrad-, Fahrrad- und Rennsport-Konzern mit, dass er ein weiteres Wachstum in den Kernbereichen erwartet. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2023 wurde bestätigt: Umsatzwachstum zwischen sechs und zehn Prozent, EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent. Allerdings stehe man insbesondere im Fahrradmarkt vor „spürbaren Herausforderungen“, so die Oberösterreicher in einer Aussendung.
In Russland und der Ukraine hat die Pierer-Industrie-Gruppe nach Eigenangaben keine Vermögenswerte oder wesentlichen Geschäftsbeziehungen. Ärger hat der Konzern allerdings in Mittelamerika, wozu aktuell ein Verfahren beim Landesgericht Ried im Laufen es. Der ehemalige Vertriebspartner in Costa Rica fühlt sich von den Oberösterreichern übergangen und will Schadenersatz. KTM bestreitet die Vorwürfe.