MOBILITY BUSINESS
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Mit der Akquise von Leoni würde Stefan Pierer seine Aktivitäten in den Zuliefererbereich ausdehnen.

Redaktion 07.04.2023

Pierer übernimmt Leoni

Der österreichische Unternehmer wird Alleineigentümer des hochverschuldeten deutschen Kabel- und Bordnetzspezialisten.

MATTIGHOFEN/NÜRNBERG. Der oberösterreichische Unternehmer Stefan Pierer (Pierer Mobility/KTM) will den angeschlagenen deutschen Autozulieferer Leoni retten und dessen Alleineigentümer werden. Großaktionär Pierer sei bereit, Leoni 150 Mio. € frisches Kapital zur Verfügung zu stellen und mit 708 Mio. € knapp die Hälfte der Schulden zu übernehmen, sodass das Nürnberger Unternehmen entschuldet werden könne, teilte Leoni vor wenigen Tagen mit. Leoni soll von der Börse genommen werden.

Einzige Sanierungslösung

Die übrigen Aktionäre gehen im Zuge des Kapitalschnitts leer aus. Die Banken und Schuldscheingläubiger können immerhin darauf hoffen, nach der Sanierung einen Teil des Geldes wieder zurückzubekommen. Die Gremien der Gläubigerbanken und die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, sowie der Bund als Bürgen müssen noch zustimmen. Leoni wäre damit bis Ende 2026 gerettet. Der hochverschuldete Kabel- und Bordnetzspezialist braucht schon länger dringend frisches Geld. Der Umsatz belief sich 2022 auf 5,1 Mrd. €.

„Bei diesem Sanierungskonzept handelt es sich aus Sicht des Vorstandes um die einzige verbleibende Sanierungslösung”, hieß es von Leoni. (red)

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