MOBILITY BUSINESS
© Tesla

Im vergangenen Jahr konnte Tesla die Auslieferungen um satte 50 Prozent auf 367.500 Fahrzeuge steigern.

Redaktion 30.01.2020

Tesla überholt Volkswagen

Steiler Anstieg: Der US-amerikanische Elektroauto-Pionier Tesla verfügt erstmals über einen höheren Börsenwert als Volkswagen.

NEW YORK. Es ist eine Wette auf die Zukunft des Autos – befeuert durch heißgelaufene Erwartungen, aber auch durch die Angriffslust des Underdogs. Tesla zog beim Börsenwert an Volkswagen als größtem Hersteller der Welt vorbei, nachdem der Elektroautobauer an der Wall Street vor wenigen Tagen erstmals die Marke von 100 Mrd. USD (90 Mrd. €) geknackt hatte.

Schon seit Anfang des Jahres ist Tesla mehr wert als die beiden US-Branchenriesen General Motors und Ford zusammen. So eindrucksvoll dies für die Fans des Unternehmens aus Fremont in Kalifornien sein mag: Die reine Börsenbewertung ist oft stark von der wirtschaftlichen Lage einer Firma entkoppelt. Branchenbeobachter Frank Schwope betont etwa, dass der starke Tesla-Kurs zunächst einmal nur eine Momentaufnahme sei. „100 Milliarden sind schon eine starke Hausnummer“, räumt der Analyst der NordLB ein. Aber man müsse stets auch die realwirtschaftliche Entwicklung der Firma im Auge behalten.

Tesla war bisher über weite Strecken unprofitabel, die kostspielige Einführung neuer Modelle riss Löcher in die Bilanz. Zwar konnte im dritten Quartal 2019 ein Gewinn erzielt werden, Schwope bezweifelt aber, dass die Geschäftszahlen den Auslöser für den aktuellen Höhenflug gaben: „Der Anleger honoriert ja vor allem Erwartungen.“ Mit Blick auf die Schwierigkeiten, die Tesla in der Produktion großer Stückzahlen für den Auto-Massenmarkt habe, sei der zwischenzeitliche Börsenwert „doch wohl etwas überzogen“. „Ich stehe dem durchaus skeptisch gegenüber“, so Schwope. Der wertvollste Autobauer an der Börse ist Toyota mit mehr als 200 Mrd. USD (180 Mrd. €). (jz)

 

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