WIEN. Die Automotive Zulieferindustrie in Österreich hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Impulsgeber für den heimischen Wirtschaftsstandort entwickelt. Zu diesem Schluss kommt eine von der ARGE Automotive Zulieferindustrie gemeinsam mit dem Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) angestrengte Untersuchung zur Struktur der Branche und ihrer Wettbewerbsfähigkeit in internationalen Standortrankings.
Österreich verliert Terrain
„Die Betriebe unserer Branche behaupten sich am Weltmarkt, sie erzielen laufend Rekordergebnisse und leisten einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität des Standorts Österreich”, so Dietmar Schäfer, Vorsitzender des Branchenverbandes. „Allerdings zeigen alle relevanten internationalen Rankings, dass der Wirtschaftsstandort auch für unsere Branche nach wie vor nicht zu den Top-Standorten gehört. Das muss aber unser Ziel sein, wenn wir auch in Zukunft eine Rolle spielen wollen.”
Zu diesem Schluss kommt auch Herwig Schneider, IWI-Geschäftsführer: „Unsere Sonderauswertung der relevantesten internationalen Rankings zur Attraktivität des heimischen Standorts für die Automotive Zulieferindustrie zeigt bis 2017 vor allem eines: Stagnation. Im Vergleich zu den Top-Performern und gleichzeitig wichtigsten Mitbewerbern der Branche, etwa Deutschland und die Schweiz, hat Österreich seit 2010 kontinuierlich leicht verloren.”
Enorme Wertschöpfung
Die Fakten zur Branche zeigen, wie stark die österreichische Industrie mit dem automotiven Sektor verbunden ist. Denn an die 900 Betriebe sind laut der Untersuchung zur Gänze oder teilweise in der automotiven Zulieferindustrie tätig und erwirtschafteten 2018 einen Produktionswert von 24,4 Mrd. € sowie eine Wertschöpfung von 7,4 Mrd. €.
Die Berechnungen zeigen außerdem, dass der im Jahr 2018 erzielte Produktionswert gesamtwirtschaftliche Effekte von rund 42,6 Mrd. € auslöste und die erzielte Branchen-Wertschöpfung eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von rund 16 Mrd. €.
Gewaltiger Schneeballeffekt
Auch bei der Beschäftigtenzahl zeigt sich ein ähnliches Bild: 2018 waren in der Branche rund 80.150 Menschen beschäftigt, indirekt sind damit aber mehr als 210.000 Arbeitsplätze verknüpft. Dietmar Schäfer: „Jeder von uns erwirtschaftete Euro an Wertschöpfung bringt dem Standort doppelt so viel, und jeder Arbeitsplatz in unserer Branche sichert indirekt fast zwei weitere Jobs. Die automotive Zulieferindustrie ist damit einer der zentralen Impulsgeber für den Industriestandort Österreich.” (red)