Frankfurt/Wien. Das mobile Highspeed-Internet gilt als Meilenstein der vernetzten Gesellschaft. In ihrem aktuellen Viewpoint „5G: Closer than you think“ hat die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little nun die Vorteile und Herausforderungen der 5G-Technologie unter die Lupe genommen.
Das mobile Internet ist längst zu einem essentiellen volkswirtschaftlichen Faktor geworden. Das aktuelle 4G-LTE schafft bis zu 100 Megabit in deutschen Städten. Der Nachfolger 5G soll sogar spektakuläre 10 Gigabit ermöglichen und wird die Grundlage für die erwartete deutlich mehr vernetzte Zukunft sein. Das mobile Highspeed-Internet ist fundamental für diverse technologische Megatrends und ist auch in umsatztechnischer Hinsicht einer der Hoffnungsträger der Telekommunikationsbranche.
Industrie 4.0
Die Vorteile der Technologie liegen auf der Hand: Sie entfaltet das Potenzial mobiler Anwendungen wie HD-Streaming oder Video-Konferenzen und ist zudem länderübergreifend kompatibel. Des Weiteren ist sie sowohl im zukunftsweisenden Bereich des autonomen Fahrens (car-to-car-communication, car-to-infrastructure-communication), als auch für Industrie 4.0, also die Vernetzung von Produktionsprozessen, von elementarer Bedeutung. Erst die sehr geringe Latenz von 5G ermöglicht einen schnellen quasi „Echtzeit“ -Fernzugriff auf Roboter, Maschinen Drohnen, Autos oder Exoskelette.
Die Latenz, also die Verbindungszeit sowie die Zeit bis zur Datenübermittlung, liegt im Millisekundenbereich. Dies liegt neben dem neuen Standard daran, dass in einer 5G Netzstruktur die Steuerungsintelligenz sehr viel dezentraler aufgebaut sein wird. Verbindungen werden dabei direkt durch die Elektronik an Basisstationen und an vielen tausend Small Cells in der Nähe der angebundenen Maschinen aufgebaut – und nicht erst durch Elemente im Kernnetz.
Neue Geschäftsmodelle – Alte Player
Die neue Technologie bringt auch einen Paradigmenwechsel für Wirtschaft und Politik mit sich und erfordert globale Standards. Die Experten von Arthur D. Little beurteilen die Zusammenarbeit europäischer, amerikanischer und asiatischer Akteure mittels Vereinigungen wie GSMA oder ETSI als essenziell für den Erfolg der Technologie, denn nur durch Kooperation können Skaleneffekte effektiv genutzt werden. Die internationale Telekommunikationsunion (ITU) plant entsprechende Entwürfe für gemeinschaftliche Standards 2020 zu veröffentlichen.
Die Experten von Arthur D. Little haben zudem weitere Faktoren identifiziert, die für den Durchbruch der Technologie notwendig sind. Dazu gehören Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren sowie die Erschließung weiterer lizensierter und unlizenzierter Frequenzspektren, vor allem im Bereich über 3 Gigahertz. Am Ende des Tages stellt sich zudem die Frage, welche Unternehmen von der Technologie am meisten profitieren werden? Zukünftige Anbieter dürften von geringeren Netzkosten und von neuen Umsatzpotenzialen durch die Vernetzung vieler Maschinen und Geräte profitieren. Schließlich setzen innovative Echtzeit-Anwendungen in der industriellen Anwendung auch eine kundennahe Infrastruktur voraus. (red)
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