••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Begriffe, die uns nun schon seit längerer Zeit begleiten wie Fake News, Alternative Fakten oder die Frage nach der Verantwortung der Medien, sind auch heuer Gegenstand der in Wien stattfindenden GEN (Global Editors Network)-Summit.
Vom 21. bis 23. Juni versammeln sich Medienvertreter aus aller Welt in Wien, um über Trends der Branche zu diskutieren.
Schwankende Gefühlslage
Zentrale Themen: „Disruption”, „Innovation” und „Kooperation”. Die thematische Klammer dieser Schlagwörter: „From Post-Truth to Virtual Reality”.
Die Gefühlslage während der Konferenz schwankte wohl zwischen Betroffenheit und Aufbruchstimmung. Schließlich sind es schwere Zeiten für die Medienbranche, und der Journalismus befindet sich im Umbruch. Gleichzeitig eröffnen neue Technologien neue Möglichkeiten. Außerdem dürfte der steigende Druck auf die Branche jeden Anwesenden der GEN- Summit betreffen.
Überleben und nutzen
Neben die Frage nach der Macht von Bots beschäftigte man sich am Mittwoch auch mit der Frage, wie traditionelle Medienhäuser den Medienwandel überleben und auch nutzen können.
Viele internationale Speaker teilten ihre Ideen mit den Teilnehmern der GEN-Summit. So beispielsweise Amanda Farnsworth, Visual Editor BBC News, Timothy Garton Ash, Professor of European Studies Oxford University, Richard Gingras, Vice President of News, Google, Ben Smith, Editor-in-Chief, BuzzFeed.
Während am Donnerstag Martin Baron, Chefredakteur der Washington Post, auf der Bühne stand, ging ein beständiges Tippen durch die Menge; Baron berichtete, wie sich das Traditionsblatt seit der Übernahme durch „Amazon”-Gründer Jeff Bezos neu orientiert hat. Als Schlüsselfaktoren nannte Baron Geschwindigkeit und Technologie.
Neue Medien wie Snapchat, Apps und Podcasts seien neue Ausspielungskanäle, die mittlerweile den Journalisten zur Verfügung stehen; das Gebot der Stunde sei die Geschwindigkeit.
Stop whining
Heute, Freitag, werden auf der Bühne Themen besprochen wie „What’s happening? The changing face of News on Twitter”, „From audience engagement to personalisation” oder „Donald Trump: Stop whining and start reporting”.
Als Konsens der Konferenz kann wohl ein Satz von Baron genutzt werden, die Zeiten seien für traditionelle Medien schwer, aber: „Difficult is not the same as impossible”.