Wien. In Österreich sind die verfügbaren Einkommen in den vergangenen Jahren bei zugleich recht bescheidenem Wachstum der Wirtschaft entgegen dem OECD-Gesamttrend gesunken. Während das Pro-Kopf-Einkommen in den Industrieländern vom ersten Quartal 2007 bis Anfang 2015 um 8,1% zulegte - in Deutschland um 6,7% -, ging es bei uns um 2,2% zurück, wie neue OECD-Daten von Dienstag zeigen.
Das BIP pro Kopf legte in diesem Zeitraum in den OECD-Ländern insgesamt um 3,3% zu - in Deutschland sogar um 6,9% -, in Österreich aber kumuliert nur um 1,8%, geht aus Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.
Nord-Süd-Kluft
In Europa wird vor allem das Auseinanderdriften von Nord und Süd deutlich. So gingen in Italien von Anfang 2007 bis Anfang 2015 die verfügbaren Einkommen im Schnitt um 13,3% zurück, und das BIP schrumpfte um 12,0%. Das war mehr als in Spanien, wo sich die Einkommen um 8,7% verringerten und das BIP um 7,3%.
Am gravierendsten war die Abwärtsentwicklung in dem von Schulden- und Wirtschaftskrise geplagten Euro-Sorgenkind Griechenland, wo die verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen um 31,8% absackten und das BIP um 22,8%.
Etwas besser behaupteten sich dagegen etwa Frankreich und Großbritannien. In Frankreich kam ein schmales Pro-Kopf-Einkommensplus von 2,3% heraus, und das BIP stagnierte (+0,1%) in diesem achtjährigen Zeitraum. In Großbritannien legten die Einkommen um 0,4% zu und das BIP um 0,8%.
Für die USA wurde ein 5,6-prozentiger Einkommenszuwachs sowie ein 3-prozentiger BIP-Anstieg ermittelt. (APA)
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