PRIMENEWS
APA / Helmut Fohringer

IHS-Chef Sigurd Höllinger: Ökonomie wird nicht abgeschafft.

Redaktion 21.09.2015

"IHS neu": Suche nach Führungsduo

Wien. Das Institut für Höhere Studien (IHS) geht nach seinem Umzug im Sommer nun an die Umsetzung des Reformkonzepts. Statt einer Gliederung in Abteilungen soll künftig in flexiblen Forschungsgruppen gearbeitet werden. Ein neues Führungsduo wird per internationaler Ausschreibung gesucht. IHS-Interimschef Sigurd Höllinger beendet seine Tätigkeit Anfang 2016. Der frühere Sektionschef im Unterrichtsministerium hatte nach dem vorzeitigen Abgang von Christian Keuschnigg das Institut seit Anfang 2015 interimistisch geführt. Gesucht werden nun ein wissenschaftlicher Leiter und ein Generalsekretär, erläutert IHS-Sprecherin Barbara Herbst zur APA. In der Vergangenheit waren diese beiden Funktionen teilweise faktisch in einer Hand konzentriert.

Medien: Badelt und Haber im Gespräch

In Medienberichten waren der scheidende WU-Rektor und Ökonom Christoph Badelt sowie der Professor an der Donau Universität Krems, Gottfried Haber, als Kandidaten für den IHS-Chefsessel gehandelt worden.  In der Lehre wird beim IHS ebenfalls ordentlich umgekrempelt: Im Herbst beginnt der letzte zweijährige Ökonomie-Lehrgang gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Wien. Auch die PhD-Studien in den anderen Disziplinen laufen aus. Die postgraduale Ausbildung sei inzwischen Aufgabe der Universitäten geworden, wird dies von Höllinger begründet.

Neue "IHS-Professuren"

Ein neues Projekt sind gemeinsame Berufungen mit Universitäten. Diese "IHS-Professuren" sollen PhD-Studierenden mehr Praxisbezug bei gleichzeitiger Betreuung an den Universitäten ermöglichen. Für Karrieren in internationalen Wirtschaftsorganisationen könnten diese Studien vorbereiten. Im Zuge des Reformprozesses werden alle Abteilungen aufgelöst, die Disziplinen bleiben aber bestehen. "Auch wenn es wiederholt in der Presse zu lesen ist, die Ökonomie am IHS wird nicht abgeschafft", sagt IHS-Chef Höllinger in einer Aussendung. Die Hälfte der Mitarbeiter arbeite in ökonomischen Forschungsprojekten. Die Ökonomie sei ein unverzichtbarer Bestandteil des neuen Konzepts mit flexiblen Forschungsgruppen statt starren Abteilungen. Künftig sollen in der IHS-Forschung stärker als bisher Schwerpunkte gesetzt werden und eigene Organisationseinheiten, sogenannte Forschungsgruppen, gebildet werden, um die starre Trennung in Disziplinen aufzuheben. "In welchen Themen das IHS künftig forschen wird, wird derzeit evaluiert", so Höllinger. Im Sommer war das IHS von der Stumpergasse in Wien-Mariahilf ins ehemalige Palais Strozzi in der Josefstädter Straße in Wien-Josefstadt übersiedelt. (APA)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL