Wien. „Der seit über einem Jahrzehnt bestehende Wachstumsvorsprung Österreichs gegenüber Deutschland ist verloren gegangen. Und auch eine Wende zum Besseren ist derzeit nicht in Sicht”, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, am Dienstag zu den Ergebnissen des aktuellen IV-Konjunkturbarometers (4. Quartal 2014). Schon im dritten Quartal des Vorjahres sei die Wirtschaftsleistung in Österreich um einen Zehntelprozentpunkt unter der Leistung der Vorjahresperiode gelegen. Damit sei Österreich neben Zypern und Italien eines von nur noch drei EU-Mitgliedsländern mit einer zum Vorquartal schrumpfenden Wirtschaftsleistung gewesen.
Konflikte kein Einzelfall
Ursächlich hierfür sei zu einem Teil der geopolitische Gegenwind, „insbesondere der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Auch könnten massive politische Veränderungen in einzelnen Mitgliedsländern der EU – wie jüngst in Griechenland – kein Einzelfall bleiben”, so Neumayer, der auch unzureichende strukturelle Reformfortschritte im Inland sieht, „die dazu führen, dass die österreichische Wirtschaft derzeit nicht zum Wachstumstempo Deutschlands aufschließen kann. Würden wir endlich tiefgreifende Strukturreformen umsetzen, könnte die heimische Wirtschaft am Aufschwung der Weltwirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte 2015, insbesondere aber ab 2016, Anteil nehmen.” (red)