Wien. Der 4. Innovation Day der Casinos Austria und Österreichische Lotterien-Gruppe brachte geballtes Know-how zu Corporate Entrepreneurship ins Studio 44. Der Tag stand unter dem Thema „New Business Order“, oder: So lernen die Großen von den Kleinen. Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin von Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien, betonte in ihrer Eröffnungsrede, jeder müsse offen sein für Neues - und stellte die Innovationsstrategie der Unternehmensgruppe vor, die ein Bündel an Maßnahmen, quer durch verschiedenste Bereiche, beinhaltet.
Achtung, Startups ...
Ein Keynote-Speaker war Julian Kawohl, Experte in Business Transformation und Zusammenarbeit von Corporates und Startups sowie Corporate Entrepreneurship. Er zeigte auf, warum es insbesondere für etablierte Unternehmen immer wichtiger werde, einerseits "mehr Unternehmertum im Unternehmen" zu fördern und sich andererseits auch vermehrt jungen Unternehmen - Startups - zu öffnen, um die notwendige (digitale) Transformation erfolgreich zu meistern.
Als Praxisbeispiel stellte Michael Mielke von der Deutschen Bahn das Projekt „Startup-Safari“ vor, das beim Corporate Summit Award 2015 den ersten Platz erreichte.
Was will der Kunde?
Ein weiteres Thema waren die geänderten Erwartungen der Kunden. Delia Dumitrescu von Trendwatching: "Kunden haben trotz Differenziertheit und Vielfalt eine gemeinsame Denkweise: Sie wollen außergewöhnliche Erlebnisse, die sie in Staunen versetzen." Und diese Erwartungshaltung mache vor keiner Branche halt.
George Nimeh wiederum war einer der ersten Chief Digital Officer in Österreich. Zuletzt für Kurier Online verantwortlich zeigte er auf, wie man ein analoges Umfeld auf dem Weg in das digitale Zeitalter führt. Schließlich erklärte Daniela Krautsack die Methode des "Trendwalks", bei dem man spazierend neue Trends und Designströmungen der Stadt erkunden kann.
Denk durch die Decke!
Der freischaffende Journalist und Buchautor Christoph Giesa, der in seinem aktuellen Buch den Untergang der alten Wirtschaftsordnung thematisiert, sieht die Lösung in einer anderen Art von Denken, nämlich ein erfinderisches „Durch-die-Decke-Denken“ mit radikaler Kunden- und Nutzerorientierung. Das Prinzip „Selbstverantwortung der Mitarbeiter“ müsse in den großen Konzernen wieder Eingang finden. Dazu brauchten etablierte Unternehmen "Beidhändigkeit", ein ausgewogenes Zusammenspiel von Bestehendem und Neuem.
Mit Werner Wutscher war am Innovation Day auch ein Vertreter dieser geänderten Wirtschaftsordnung zu Gast. Früher Vorstandsmitglied bei Rewe, jetzt als Business Angel an sieben Startups beteiligt, hat er, so erzählte Wutscher, aus seiner langjährigen Erfahrung als Manager gelernt, dass die größte Barriere zwischen Startups und etablierten Unternehmen ihre unterschiedliche Arbeits- und Unternehmenskultur ist. (red)
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