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PAUL CHRISTIAN JEZEK 08.04.2016

Die Immobilienverkäufe eilen von Rekord zu Rekord

Sehr gute Nachfrage, das weiter steigende Angebot und das historisch niedrige Zinsniveau lassen den Immobilienmarkt florieren.

WIEN. Auf den wertmäßig wichtigsten heimischen Immobilienmarkt entfielen beinahe ein Drittel (30,5%) des 2015 in Österreich ge- und verkauften Immobilienwerts, nämlich 7,2 Mrd. €. Das sind allein in Wien um 1,2 Mrd. € oder +19,7% mehr als 2014.

Auch die Anzahl der gehandelten Wohnungen und anderer Immobilien-Kategorien stieg in der Bundeshauptstadt 2015 kräftig: um +2.863 auf 18.052 Immobilien-Transaktionen, also um +18,8%.

Auf dem weiten Land

In Niederösterreich wurden 2015 die meisten Immobilien im Bezirk Baden verkauft, nämlich 1.963. Dies entspricht einem Plus von +8,4% im Vergleich zu 2014. An zweiter Stelle liegt der Bezirk Wien-Umgebung mit 1.921 Immobilien, dahinter der Bezirk Gänserndorf mit 1.870 Verkaufsobjekten. Mödling ist trotz eines Anstiegs von +4,6% auf 1.640 Verkäufe von Platz 2 auf Platz 4 im Niederösterreich-Ranking gerutscht. Die Bezirke Scheibbs und Lilienfeld beenden den Reigen mit 326 und 224 Verkäufen.

Alle niederösterreichischen Bezirke haben sowohl an Verkaufswert als auch nach der Anzahl der verkauften Immobilien zugelegt – insbesondere Korneuburg, Krems (Stadt und Land) und Amstetten (inkl. Waidhofen/Ybbs) mit jeweils rund 300 mehr verkauften Immobilien.
Herausragende Immobilienbewegungen in Niederösterreich waren ein Gebäude um 38,4 Mio. in Orth/Donau im Bezirk Gänserndorf, eine Landwirtschaft um 32,0 Mio. in Krumbach im Bezirk Wr. Neustadt und ein Gebäude in Bad Fischau, ebenfalls im Bezirk Wr. Neustadt, um 22,0 Mio. €
Im Burgenland wurden 2015 genau 6.161 Kaufverträge gezählt, das sind um +18,2% mehr als 2014 und um +10% mehr als 2012.
Der Immobilienverkaufswert beläuft sich 2015 auf 408 Mio. €, das ist ein Plus von +11,4% zu 2014 und dies, obwohl Großprojekte in Parndorf – im Vergleich zu den Vorjahren – im Jahr 2015 weitgehend ausgeblieben sind.
Der Bezirk Oberwart ist mit 1.175 Verkäufen der Spitzenreiter im Bezirks-Ranking. Danach folgen die Bezirke Neusiedl (1.088) und Eisenstadt inkl. Umgebung samt Statutarstadt Rust mit 991 und Güssing mit 915 Verbücherungen. Der Wert der gehandelten Immobilien war erstmals in der Landeshauptstadt (inkl. Umland + Rust) am höchsten: 123 Mio. € und damit vor dem traditionell starken Bezirk Neusiedl (105 Mio. €). Wertmäßig folgen die Bezirke Oberwart (+19,7%) mit 58 und Mattersburg (+11,8%) mit 47 Mio. €.

Graz vor Liezen und Leibnitz

Im steirischen Ranking gab es die meisten Immobilienbewegungen in Graz: 5.068 Transaktionen und damit ein Plus von +30,5% gegenüber dem Jahr 2014.

Außerhalb der Stadt folgen Graz-Umgebung (2.284), Liezen (1.291) und Leibnitz (1.156). Die Schlusslichter in der „Grünen Mark” sind die Bezirke Voitsberg mit 520 und Murau mit 298 Immobilien-Verkäufen. Die Highlights unter den steirischen Immobilienverkäufen 2015 fanden nahezu alle in Graz statt: Jeweils ein Gebäude am Europa­platz um 21,8 Mio. €, eines in der Alten Poststraße um 15,2, eines in der Eggenberger Straße um 14,0, eines in der Wiener Straße um 11,9 und ein weiteres in der Alten Poststraße um 10,7 Mio. €.

Linz vor Vöcklabruck

Auch in Oberösterreich war die Landeshauptstadt mit 1.762 Verbücherungen Spitzenreiter; Linz knapp auf den Fersen folgt der Bezirk Vöcklabruck mit 1.702 Objekten. Linz-Land und Gmunden liegen auf den Plätzen drei und vier mit 1.657 bzw. 1.446 Transaktionen. Auf Platz 5 Wels (Stadt und Land) mit 1.373 und der Bezirk Braunau mit 1.244 Verbücherungen. Die Bezirke Rohrbach mit 569 und Eferding mit 395 Objekten beenden das Ranking in Oberösterreich.

Beim Wert der verbücherten Immobilien liegt die Stadt Linz erstmals über einer halben Mrd. € (515 Mio. €) und damit klar vor Linz-Land (378 Mio. €) und Vöcklabruck (343 Mio. €).
Mit 21,1 Mio. € schlug 2015 ein Gebäude in der Mühlkreisbahnstraße in Linz Urfahr zu Buche und mit 13,2 Mio. ein Bürogebäude in der Linzer Honauerstraße. Zwei Linzer Grundstücke kosteten 13 bzw. 12.5 Mio. €. Ein Gebäude in der Linzer Industriezeile wechselte um 9,5 und ein Gebäude in Sattledt um 9,3 Mio. € die Besitzer, ein Gebäude am Steyrer Stadtplatz um 7,8 Mio. €.
In Tirol – im Bundesländer-Ranking die Nummer 5 – kletterten die Verkaufszahlen erstmals in den fünfstelligen Bereich: 10.119 Verbücherungen, um +1.237 oder +13,9% mehr als 2015. Mit einer Steigerung des Handelswerts auf 2,5 Mrd. € verzeichnet Tirol ein Plus von +18,1% oder 387 Mio. €.
Die meisten Immobilienverkäufe wurden 2015 in Tirol in den Bezirken Innsbruck Land (2.204), Innsbruck Stadt (2.052), Kufstein (1.371) und Kitzbühel (1.103) verzeichnet. Knapp an der Tausendergrenze: Der Bezirk Schwaz mit 957 Transaktionen. Beim verkauften Immobilienwert hat wieder der Bezirk Kitzbühel (604 Mio. €) die Führung zurückerlangt, vor Innsbruck-Stadt (521 Mio. €) und Innsbruck-Land (481 Mio. €). Danach, durchaus mit Respektabstand, die Bezirke Kufstein (330 Mio. €), Schwaz (187 Mio. €), Landeck (138 Mio. €) und Imst (120 Mio. €).
Alle Tiroler Bezirke haben bei der Anzahl der Immobilien-Verkäufe und beim Verkaufswert zugelegt. Die Wachstumstreiber sind die Bezirke Kitzbühel mit +131 Mio. € Mehrumsatz als 2014 und Kufstein mit +111 Mio. €. Die Erklärung dafür findet sich in der Liste der teuersten Immobilien, die 2015 in Tirol gehandelt wurden: Auf ein Gebäude in Münster, Bezirk Kufstein, um 42,1 Mio. € folgen auf den sechs nächsten Plätzen allesamt Immobilien im Bezirk Kitzbühel: ein Grundstück in Kitz um 23, ein Gebäude in Aurach um 21, drei Häuser um 13,6, um 11,7 Mio. und um 11,5 Mio. € in Kitzbühel, Jochberg und Reith und ein weiteres in Aurach um 10,5 Mio. €.

Ganz im Westen

Vorarlberg liegt dem Wert nach auf Rang 7 der Bundesländer, noch vor Kärnten und dem Burgenland.

Das Grundbuch zeigt 5.677 Immobilientransaktionen, um 928 (+19,5%) mehr als ein Jahr zuvor. Der Gegenwert liegt bei 1,4 Mrd. €. Das bedeutet gegenüber 2014 eine Steigerung von 264 Mio. € oder +24,1%. Das Immobilientransaktions-Ranking 2015 in Vorarlberg führt wieder der Bezirk Bregenz mit 1.976 Verkäufen an. Feldkirch meldet 1.532, Dornbirn 1.226, und Bludenz 952 Immobilien-Kaufakte. In € bedeutet das für Bregenz 468, für Feldkirch 367, für Dornbirn 328 und für Bludenz 199 Mio. € Immobilienhandelswert.
In den Vorarlberger Bezirken haben damit zwischen +10% (Dornbirn) und +26% (Bludenz) mehr Immobilienverkäufe stattgefunden als im Jahr 2014.
Die Vorarlberger Top-Verkäufe nach dem Kaufpreis waren 2015 ein Gebäude in Schlins im Bezirk Feldkirch um 11,5, eine Liegenschaft in Dornbirn um 10,8 Mio. und ein Gebäude in Lauterach um 8,8 Mio. €.

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