WIEN. Unter dem Titel „Primärversorgungseinheiten & Ärztezentren als neue Immobilien-Assetklasse? Anforderungen an Betreiber und Projektentwickler”, beleuchteten Peter Voitl, Gründer und ärztlicher Leiter der Kinder-PVE Donauinsel, und Christian Schön, geschäftsführender Gesellschafter Auris Immo Solutions GmbH, die Anforderungen und Herausforderungen für Betreiber und Projektentwickler von PVEs.
Diagnose
In seinem Beitrag betonte Voitl, dass die pädiatrische Primärversorgung vor großen Herausforderungen stehe – die herkömmlichen Strukturen der Einzelpraxen verlören zunehmend ihre Attraktivität, insbesondere für junge Mediziner.
Das duale Versorgungskonzept, welches bisher die Spitäler entlasten und die ambulante Versorgung stärken sollte, habe seine Funktionalität aufgrund knapper Ressourcen zunehmend eingebüßt. Lange Wartezeiten und regionale Unterschiede in der Versorgung machten es notwendig, neue Konzepte zu entwickeln. Kinder-PVE, wie das von Voitl gegründete Zentrum, stellten hier eine vielversprechende Lösung dar, um die Versorgungslücken zu schließen und eine familienfreundliche, effiziente Versorgung sicherzustellen.
Therapieansatz
Voitl erläuterte im Detail, worauf bei der Gründung eines Kinder-PVEs zu achten ist. Neben der Wahl der richtigen Räumlichkeiten, die den Anforderungen hoher Patientenfrequenzen gerecht würden, seien kurze Wege und eine durchdachte Organisation innerhalb des Zentrums entscheidend.
Gute Verkehrsanbindung, kurze Gehwege sowie ausreichende Parkmöglichkeiten seien grundlegend. Auch familienfreundliche Arbeitsmodelle für die Ärzte spielten eine wesentliche Rolle. Förderungen, die Einbeziehung der lokalen Politik und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) seien ebenso wichtige Bausteine für den Erfolg. Mit 72 Mitarbeitern, darunter 37 Ärzte, zwölf Kinderärzten, zwölf Kinderkardiologen und weiteren Spezialisten sei das Kinder-PVE Donauinsel ein Vorzeigemodell, so Voitl.
Bauliche Anamnese
Christian Schön gab in seinem Vortrag einen Einblick in die spezifischen Anforderungen an die Immobilien für PVEs. Diese müssten eine Mindestfläche von 500 m² aufweisen und im Erdgeschoß liegen. Neben einer verkehrsgünstigen Lage mit guter Anbindung sei auch die Verfügbarkeit von ausreichend Parkplätzen ein entscheidender Faktor. Die enge Zusammenarbeit zwischen Betreibern, Architekten und Projektentwicklern bereits in der Planungsphase sei essenziell, um eine funktionale Umgebung zu schaffen.
Eine anspruchsvolle Innenausstattung sei notwendig, um sowohl für Patienten als auch für das medizinische Personal ein angenehmes Arbeitsklima zu gewährleisten. Barrierefreiheit, kurze Wege innerhalb des Zentrums und die Einhaltung strenger baulicher Standards seien ebenfalls unerlässlich, betonte Schön.
Spannende Behandlung
Das Expertenforum zeigte eindrucksvoll, dass Ärztezentren und Primärversorgungseinheiten nicht nur die Zukunft der medizinischen Versorgung prägen, sondern auch eine interessante Immobilien-Assetklasse darstellen. Für institutionelle Investoren, die Sozialkapital verwalten und nach einem klar definierten Wertekatalog handeln, sind PVEs besonders interessant. Diese Investoren legen großen Wert auf soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit.
Im Sinne der Gesundheit
Auris verfolgt diese Prinzipien konsequent und setzt sie auch erfolgreich um; 22 Pflegeheime, sieben Kindergärten und nun das Engagement um Primärversorgungseinheiten beweisen dies eindrucksvoll.
Der Bedarf an innovativen, integrierten Versorgungsmodellen werde in den kommenden Jahren weiter steigen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, seien enge Kooperationen zwischen Gesundheitsanbietern und Immobilienentwicklern unumgänglich, heißt es bei Auris Immo Solutions. (hk)