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Redaktion 07.10.2021

Alarmstimmung bei den österreichischen Eierproduzenten

WIEN. "Die österreichischen Eierproduzenten setzen auf Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit. Die Coronakrise machte auch den Eiererzeugern schwer zu schaffen, trotzdem war in jeder Situation die Versorgungssicherheit in unserem Land gegeben. Nun wird aber seit Monaten die Existenzgrundlage der Legehennenhalter durch die steigenden Futterpreise gefährdet - dies betrifft vor allem die klimafreundliche und gentechnikfreie europäische Sojabohne. Jetzt sind Solidarität und Fairness des Handels gefragt: Lassen wir die Landwirte, die hinter dem 'Österreichpaket' stehen, nicht im Stich." Diesen Appell richteten heute die Österreichische Frischeier Erzeugergemeinschaft (EZG Frischei) und die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) anlässlich des bevorstehenden Welteitages (8. Oktober 2021) an den Handel und an die Konsumenten.

Die österreichischen Eierproduzenten haben noch immer mit den Folgen der Covid-Pandemie zu kämpfen, zudem bedrohen die seit Monaten steigenden Futterpreise zunehmend die Existenzen der bäuerlichen Familienbetriebe. Die Produzentenpreise hingegen sind jahrelang gleich geblieben. "Eine adäquate Anhebung der Erzeugerpreise ist dringend notwendig, um auch in Zukunft das gentechnikfrei und klimafreundlich erzeugte österreichische Frühstücksei genießen zu können", mahnen EZG Frischei und ZAG.

Qualität gibt es nicht zum Nulltarif
"Die heimischen Eierproduzenten sind Vorreiter in Sachen artgerechte Tierhaltung, gentechnikfreie Fütterung, Lebensmittelsicherheit, Qualität sowie transparente Herkunft. Sie erzeugen Frischeier höchster Qualität zu einem leistbaren Preis. Der Selbstversorgungsgrad steigt seit der Umsetzung des Käfigverbots kontinuierlich an. Das bedeutet für die Konsumenten Sicherheit bei der Lebensmittelversorgung. Außerdem zeigt es, dass die Eierproduzenten ganz hinter dem 'Österreichpaket für Tierschutz, Nachhaltigkeit, Regionalität und Sicherheit' stehen. Diese Leistungen werden aber nicht honoriert: Offizielle AMA-Preismeldungen weisen bei Bodenhaltungseiern für 2020 sogar eine Preisreduktion von acht Prozent im Vergleich zu 2010 aus", gibt EZG-Obmann Franz Kirchweger zu bedenken.


Preisverfall statt Wertschätzung
"Die gentechnikfreie Fütterung der Hennen, und hier vor allem europäisches Soja aus dem Donauraum, macht die österreichische Eiproduktion zur klimafreundlichsten Europas. Doch die Preisdifferenz zwischen gentechnisch verändertem und gentechnikfreiem Soja steigt seit vielen Jahren stark an. Aber statt den Landwirten diese Preisdifferenz auch abzugelten, wurden im Handel vermehrt Eier zu Aktionspreisen angeboten. Preisverfall statt Wertschätzung - so sieht eine faire Partnerschaft nicht aus", kritisiert ZAG-Obmann Franz Karlhuber.

Verantwortung übernehmen – adäquate Preisanpassung umsetzen
"Die Landwirte identifizieren sich mit den hohen Standards und erzeugen gerne hochwertige Lebensmittel für die Konsumenten. Doch erfolgt jetzt keine reale Preisanpassung an die tatsächlichen Produktionskosten bei Eiern, dann verlieren viele heimische Familienbetriebe ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage", warnt Kirchweger.

"Österreichs Eierbauern setzen nun auf die Fairness und Verantwortung des Handels sowie auf die volle Wertschätzung der von ihnen erbrachten Leistungen, die sich auch im Preis widerspiegeln muss. Verantwortung zu übernehmen, heißt in diesem Fall, nicht nur eine teilweise Abgeltung einzelner Futterkomponenten an die Landwirte vorzunehmen, sondern den gesamten Mehraufwand, der durch den Einsatz des Donau-Soja-Futters entsteht. Denn dieser kommt letztendlich über den Klimaschutz auch jedem einzelnen Konsumenten zugute", so Kirchweger. Die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten seien bereit, einen nachvollziehbaren Mehrpreis für ein hochwertiges regionales Lebensmittel zu bezahlen und damit Familienbetriebe in Österreich am Leben zu erhalten.

Karlhuber richtet eine klare Botschaft an den Handel: "Es ist für uns selbstverständlich, dass die Eierproduzenten die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sichern. Genauso selbstverständlich muss eine faire Abgeltung aller Kostenfaktoren sein, denn das 'Österreichpaket für Tierschutz, Nachhaltigkeit, Regionalität und Sicherheit' gibt es nicht zum Nulltarif.“ (APA)

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