RETAIL
Metro

Berndt Querfeld (Gastronom), Marc Groenewoud (Metro), Thomas Primus (FoodNotify

Redaktion 18.09.2015

Alles rund um Allergene

Die LMIV kommt in der Gastronomie nicht gut an; für das österreichische Start-up-Unternehmen FoodNotify bietet sie aber eine große Chance.

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Wissen, was drin ist – für viele Konsumenten ist ein intensives Interesse am Essen Teil eines Lifestyles, für andere gesundheitsrelevant. Allergieauslösenden Stoffe – also Allergene – können sowohl leichtere Reizungen im Mund- und Rachenbereich und Magen-Darm-Probleme bewirken, Betroffene aber auch in lebensbedrohliche Situationen bringen. Fünf bis acht Prozent der „Kinder bzw. ein bis drei Prozent der Erwachsenen“ haben laut dem Bundesministerium für Gesundheit nahrungsmittel-assoziierte Allergien. Für sie wird der Alltag durch die seit Dezember 2014 in der Gastronomie umzusetzende EU-Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) um einiges leichter. Die Gastronomen wiederum sehen sich einem administrativen Aufwand gegenüber: Die Speisekarten schreiben sich nicht von allein und den Überblick über die Inhaltsstoffe von Zutaten zu behalten, ist in der gelebten Praxis eines Gastronomiebetriebs wohl auch leichter gesagt als getan.

Kooperation mit Metro

Das österreichische Start-up-Unternehmen FoodNotify macht sich die Not der Gastronomie zunutze und betreibt eine Datenbank, mit deren Hilfe Speisekarten mit der Allergenkennzeichnung und Rezeptdatenblätter erstellt werden können. „Wir sind in diesem Bereich die größte Datenbank“, erklärte Thomas Primus, der Gründer von FoodNotify. Eine große Kooperation hat das ein Jahr alte Unternehmen bereits an Land gezogen: Metro. Das etablierte Großunternehmen hat das Programm gemeinsam mit FoodNotify erweitert und sei immer ein Wunschkunde gewesen; schließlich sei Metro in vielen Ländern vertreten. Dass man in Österreich allein nicht überleben kann, weiß Primus und denkt an Expansion. „Wir hoffen, dass wir  bis Jahresende 300.000 Produkte in der Datenbank haben“, so Primus. Man sei so überzeugt vom Produkt, dass man Interessierten sogar eine 30-tägige Gratis-Testversion zur Verfügung stelle. Die notwendigen Daten erhält das Unternehmen von der GS1, der Kost, nut.s, Ecoinform und natürlich von Metro. Auch Gespräche mit Rewe und Spar habe man bereits aufgenommen.  

Händler haben mitgeholfen

Berndt Querfeld, u.a. Chef des Café Landtmann, gehört zu den FoodNotify-Nutzern der ersten Stunde: „Wir verwenden diese Applikation in allen unseren Kaffeehäusern.“ Seiner Meinung nach nimmt Österreich in Sachen Lebensmittel-Information eine Vorreiterrolle in der EU ein. „Die Datenqualität in Österreich ist einzigartig“, erklärte Metro-Generaldirektor Marc Groenewoud. Die Händler hätten hierzulande ganze Arbeit geleistet und „die Hersteller dazu verdonnert, die Daten zu Allergenen und Co. sofort zu liefern“.

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