••• Von Paul Hafner
WIEN. Um die Maskenpflicht herrscht seit der Ankündigung ihrer Einführung viel Verwirrung. Stellte sich der 1. April schnell als überambitioniertes Ziel heraus, funktionierte die Verteilung der Masken auch in dieser Woche mehr schlecht als recht; allen Bemühungen der Händler zum Trotz waren – wohl auch wegen Hamstereien seitens der Kunden – sie in den vergangenen Tagen vielerorts aus.
Bereits im Vorfeld hatten die Händler fast unisono auf Schwierigkeiten bei der so kurzfristigen Beschaffung verwiesen; doch die logistischen Herausforderungen werden nicht weniger: Mit der angepeilten Öffnung von kleinen Geschäften mit bis zu 400 m² Fläche nach Ostern (per 14. April) ist konsequent auch dort eine Maskenpflicht verbunden.
Mit 1. Mai folgen alle anderen Geschäfte inkl. Einkaufszentren und Friseure; dass zu diesem Zeitpunkt die Maskenverteilung noch Händlersache ist – und somit jedes Geschäft potenziell jedem Besucher eine aushändigen muss –, scheint zu diesem Zeitpunkt zumindest fragwürdig.
Rewe verrechnet einen Euro
Waren die Masken zunächst gemäß Erlass kostenlos zu haben, verrechnet die Rewe Gruppe seit Montag einen Kostenbeitrag von einem Euro pro Maske; wie Rewe International-Vorstand Marcel Haraszti betont, liegt „der Kostenbeitrag unter unserem Selbstkostenpreis – wir verdienen daran selbstverständlich keinen Cent.” Die Maßnahme möge als „Signal gegen unbedachte Verschwendung” verstanden werden und an einen „verantwortungsvollen Umgang” erinnern.
Der Handelsverband tritt nach wie vor für eine finanzielle Entschädigung für jene Händler ein, die Schutzmasken kostenfrei ausgeben; sollte es nicht dazu kommen, scheint es unausweichlich, dass weitere Händler dem Beispiel der Rewe folgen werden und die Masken in Rechnung stellen.
Schon jetzt setzen viele Kunden die Maskenpflicht in Eigenverantwortung um und nehmen selbstgebastelte oder im Internet erworbene Schutzvorrichtungen ins Geschäft mit. Vielleicht obliegt die Einhaltung also schon bald dem Bürger.