Die großen Kaufhäuser zögen nach wie vor viele Menschen in Innenstädte und Stadtteilzentren. "Sie haben entscheidenden Einfluss für andere Händler und die Gastronomie und deren Beschäftigte."
Dedy führte aus, viele Städte hätten in die Infrastruktur im Umfeld von Kaufhausstandorten investiert, um Fußgängerzonen aufzuwerten und attraktiv zu halten. "Die geplanten Filialschließungen nehmen den Innenstädten Zukunftsaussichten und den Menschen einen Ort der Versorgung und Begegnung in ihrer Stadt", sagte er. "Wenn Filialen leer stehen, verliert das gesamte Umfeld schnell an Attraktivität." Der Städtetag setze sich dafür ein, rasch Lösungen zu finden, um Schließungen von Kaufhäusern der Kette so weit wie möglich zu verhindern. "Jetzt müssen alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander sprechen", forderte Dedy. "Der Kampf um jede Filiale lohnt."
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof musste angesichts der Umsatzeinbrüche durch die Coronakrise Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen. Der vorläufige Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz kündigten an, dass im Zuge der Sanierung bis zu 80 der 172 Warenhäuser geschlossen werden könnten. Das würde auch das Aus für Tausende Arbeitsplätze bedeuten. Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof ist die Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko. (APA/dpa)