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© Nadine Studeny

Vor der Presse Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (l.) und Arbeits­minister Martin Kocher im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag­vormittag.

Redaktion 21.04.2023

Gemeinsam gegen den Personalmangel

Wirtschaftsministerium und WKÖ bekennen sich zu engerer Kooperation, um der Fachkräftelücke Herr zu werden.

WIEN. Um den grassierenden Personalmangel in Österreichs Betrieben in den Griff zu bekommen, wollen Arbeitsministerium und Wirtschaftskammer fortan enger zusammenarbeiten – das gaben Arbeitsminister Martin Kocher und WKÖ-Präsident Harald Mahrer im Rahmen eines so bezeichneten „Memorandum of Understanding”, einer symbolischen Absichtserklärung, bekannt.

Im Blick haben die Verbündeten dabei neben älteren Arbeitnehmern und Frauen mit Kinderbetreuungspflichten insbesondere Fachkräfte aus Drittstaaten.

Vorbild Deutschland

„Es geht darum, den Standort Österreich in der Welt gut zu positionieren”, erklärte Kocher. Wenn der Wohlstand in Österreich auch in Zukunft aufrecht bleiben soll, müsse man mehr Arbeitskräfte anlocken. Daneben gehe es auch um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Denn auch in anderen Ländern wie Deutschland werde derzeit viel unternommen, um rasch neue Arbeitskräfte aus anderen Ländern anzuwerben. „Die Konkurrenz schläft nicht”, so ­Mahrer.

10.000+ Fachkräfte im Visier

Ein wesentlicher Hebel sei dabei die Rot-Weiß-Rot-Karte. Die Reform dieser sei bereits im Herbst auf den Weg gebracht worden, nun müsse sie „in die Fläche” gebracht werden, so der Minister. Die Reform trage aber bereits erste Früchte. So habe es bei der Rot-Weiß-Rot-Karte in den ersten drei Monaten 2023 einen Anstieg um 50% zur Vorjahresperiode gegeben. In den ersten drei Monaten waren es laut Kocher rund 1.900. Und es soll in jedem Fall mehr werden, so der Minister. Laut Mahrer muss sich die Zahl mittelfristig „in den fünfstelligen Bereich” hin­entwickeln, um die Zielsetzung zu erreichen.

HV will Reformen

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will begrüßte die Absichtserklärung, verwies aber abermals auf die Notwendigkeit einer „umfassenden Arbeitsmarktreform” sowie einer „degressiven Gestaltung des Arbeitslosengelds”; außerdem müsse man bei den im EU-Vergleich sehr hohen Lohnnebenkosten ansetzen. (APA/red)

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