WIEN. Gentechnikfreiheit ist für viele Konsumenten in Österreich ein entscheidendes Kriterium beim Einkaufen von Lebensmittel - das gilt auch für die "Neue Gentechnik". Bei einer Umfrage im Auftrag der ARGE Gentechnik-frei gaben 85,2 Prozent der Befragten an, dass dies "ein wichtiger Aspekt" sei, hieß es in einer Aussendung.
Für die Untersuchung "Einkaufsverhalten und Einstellung zu Gentechnik" wurden im September vom Marktforschungsinstitut marketagent.com österreichweit 1.002 Personen befragt. Hier stieß die "Neue Gentechnik" (bei der das Genom einer Pflanze verändert, ohne dass artfremde DNA eingeschleust wird, Anm.) auf klare Ablehnung.
So würden 69,3 Prozent der Befragten keine derartigen Produkte kaufen. 84,1 Prozent waren der Ansicht, dass Organismen aus "Neuer Gentechnik" genauso streng kontrolliert und geregelt sein müssen wie die bisherige Gentechnik, mit einer strikten EU-Gentechnikgesetzgebung. 85,6 Prozent meinten, derartige Produkte müssen als "Gentechnik" gekennzeichnet werden. 94 Prozent waren der Ansicht, die österreichische Bundesregierung solle sich in der EU dafür einsetzen, dass die "Neue Gentechnik" streng geregelt und kontrolliert wird.
"Die Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch das EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018 sprechen eine unmissverständliche Sprache: Die Verfahren der 'Neuen Gentechnik' müssen klipp und klar durch die EU Gentechnik-Gesetzgebung geregelt und kontrolliert werden; Vorsorgeprinzip, Risikobewertung und Kennzeichnungspflicht müssen dabei uneingeschränkt gelten", erklärte Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei.
Gentechnikfreie Produktion spielt laut der Befragung auch eine zentrale Rolle beim Einkaufsentscheid: So war für 85,2 Prozent der Befragten gentechnikfreie Produktion ein wichtiger Aspekt. Besonders wichtig war dies bei Frischfleisch (67,4 Prozent), Milch und Milchprodukten (61,9 Prozent), Obst & Gemüse (60,6 Prozent) sowie bei Eiern (60,1Prozent). (APA)