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AMA / APA-Fotoservice/Rastegar

Michael Blass

Redaktion 20.01.2020

"Good News" bei Agrarexporten aus dem Land der Berge

Ausfuhren im Vorjahr bei 12,3 Mrd. Euro und damit auf neuem Allzeithoch - Außenhandelsdefizit mit 400 Mio. Euro fast auf Tiefststand - AMA-Auftritte bei Messen unter neuem Motto

BERLIN / WIEN. Die österreichischen Agrar- und Nahrungsmittelexporte haben 2019 ein Allzeithoch erreicht. Die Ausfuhren stiegen laut Prognose der Agrarmarkt Austria (AMA) im Vergleich zum Jahr davor um 6,5 Prozent auf 12,3 Mrd. Euro. "Es gibt 'good news', wie wir das seit Jahren schon gewohnt sind", sagte der Chef der Agrarmarkt Austria (AMA), Michael Blass, am Freitag am Rande der Grünen Woche in Berlin.

   Die Importe stiegen im selben Vergleichszeitraum um 4,6 Prozent auf 12,7 Mrd. Euro. Das Außenhandelsdefizit im Agrar- und Lebensmittelbereich belief sich somit auf rund 400 Mio. Euro. Nur einmal, im Jahr 2006, war es bisher geringer.

1995, im Jahr des EU-Beitritts, habe das agrarische Außenhandelsdefizit (umgerechnet) noch mehr als eine Milliarde Euro ausgemacht. Voriges Jahr machte der Anteil der agrarischen Exporte unter allen Ausfuhren rund 8 Prozent aus, 1995 seien es nur rund 4 Prozent gewesen. "Das kann uns stolz machen", sagte AMA-Aufsichtsratschef Franz Windisch.

Wichtigster Abnehmer der Lebensmittel- und Agrarausfuhren ist Deutschland. Die großen Nachbarn nahmen den Österreichern im Vorjahr mehr als ein Drittel (36 Prozent, 4,4 Mrd. Euro) all dieser Exporte ab, so ergab sich ein Handelsüberschuss in diesem Bereich für Österreich in Höhe von fast 630 Mio. Euro. Nur bei der Butter wird aus Deutschland viel mehr eingeführt, als dorthin geliefert. Dahinter folgten beim Export Italien (1,2 Mrd. Euro) und die USA (1,1 Mrd. Euro).

"Die Konsumenten in den Exportländern schätzen die Qualität und die Sicherheit der österreichischen Lebensmittel. Die Produkte haben das positive Image von Österreich an Bord", so Blass. Die AMA hat das Image Österreichs in Deutschland und Italien auch erheben lassen und tritt nun bei Messen unter dem Motto "Land der Berge" auf. Durch den Tourismus gebe es ein positives "gesichertes Vorwissen" über Österreich. Bei Deutschen seien die Berge die erste Assoziation, bei Italienern die Natürlichkeit des Landes.

Exportlokomotive sind alkoholfreie Getränke. Sie machten 2,4 Mrd. Euro der Ausfuhren aus. Dazu gehören Limos und vor allem Energydrinks wie Red Bull. Dahinter folgten Tierfutter (656 Mio. Euro), Käse (650 Mio. Euro) und feine Backwaren (626 Mio. Euro). Was es bedeuten würde, wenn Red Bull Werke etwa in die USA verlagert, darauf ging Blass auf Journalistenfragen nicht ein, da er einzelne Firmenstrategien nicht kommentieren wolle.

Die Herausforderungen für die Zukunft schätzt der AMA-Chef ähnlich ein wie in der Vergangenheit. Immer wieder würden Exporteure mit unfairen Handelspraktiken konfrontiert, auf die es intelligent und mit Verve zu reagieren gelte, so Blass. Und das könnten die Austro-Agrar-Exporteure. "Ob es ein solch überzeugendes Plus gibt wie zuletzt, werden wir aber erst sehen." Jedenfalls sei weiterhin eine positive Entwicklung zu erwarten.

Die Prognose der AMA bezieht sich auf Produkte der Zollkapitel 1 bis 24. Die Kapitel 1 bis 15 sind landwirtschaftsnah. Die restlichen Kapitel sind verarbeitete Produkte der Lebensmittelindustrie. Zwei von drei Produkten der Lebensmittelindustrie Österreichs werden exportiert. (APA)

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