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© Hagleitner Hygiene/Bernhard Peßenteiner

Die Markenverantwortliche Stefanie Hagleitner, Chemikerin Kerstin Heine und Entwicklungsleiter Christoph Lind.

Redaktion 13.03.2020

Hagleitner launcht Privatkundenrange

Bisher ausschließlich auf Firmenkunden ausgerichtet, zielt der Hygienespezialist mit „hagi” auf Endverbraucher ab.

••• Von Paul Hafner

WIEN / ZELL AM SEE. Der Salzburger Hygienespezialist Hagleitner steigt ins Privatkundengeschäft ein: Unter der Marke „hagi” werden mit Händedesinfektionsschaum, Schaumseife, „Popo-Schaum” und Oberflächendesinfektionsschaum nun erstmals Hygieneprodukte für Endverbraucher angeboten.

Die Produkte werden zunächst bei Amazon und im eigenen Webshop angeboten, die Listung im Einzelhandel scheint nur eine Frage der Zeit.

Reaktion auf Corona-Panik

Die Angst vor dem Coronavirus und seiner Ausbreitung habe Hagleitner in den letzten Wochen eine Verzehnfachung der Nachfrage beschert, so Unternehmensinhaber Hans Georg Hagleitner.

Das Unternehmen reagierte mit der Verdopplung der Produktion, kann aktuell aber nur die Vertriebsgesellschaften in zwölf europäischen Ländern beliefern; knapp 180 Vertriebspartner in 63 weiteren Ländern können derzeit nicht mit Desinfektionsmitteln beliefert werden.
Insgesamt profitiert die Hygiene-Branche jedenfalls enorm: Hagleitner rechnet vor, dass man aktuell mit Desinfektionsmitteln „in drei Tagen so viel Umsatz wie sonst in einem Monat” mache.

Drei Jahre Planung

Der Launch von „hagi” steht indes nicht in Zusammenhang mit der Angst vor Covid-19. Hans Georg Hagleitner: „Die Entwicklungszeit von hagi betrug genau drei Jahre und fünf Tage” – so lange, seit 1. März 2017, ist nämlich Tochter Stefanie im Betrieb, die für hagi verantwortlich zeichne.

„Bei Hagleitner haben mehr Privatkunden angeklopft. Da wurde uns klar: Die Nachfrage nach professionellen Hygiene-Erzeugnissen ist riesig”, so Hagleitner, die im Unternehmen für Marketing & Sales zuständig ist.
Bei der Entwicklung der hagi-Linie waren auch Motiv-analystin Helene Karmasin und das ebenfalls in Zell ansässigeDesignstudio Design Storz involviert.
Der Verkaufsbeginn der ersten vier Produkte markiert nur den Beginn: Hans Georg Hagleitner rechnet damit, dass „das Endkundengeschäft in sieben Jahren zehn Prozent unseres Gesamtumsatzes ausmachen kann” – auch deshalb errichte man am Stammsitz in Zell am See ein zweites Chemie-Werk, das sowohl End- als auch Firmenkundengeschäft dienen soll. Das Investitionsvolumen dafür beläuft sich auf 20 Mio. €, 50 neue Arbeitsplätze entstehen.

Erfolg, der für sich spricht

Insgesamt wirkt Hagleitner in zwölf Ländern – und hat 1.240 Beschäftigte. Im Wirtschaftsjahr 2018/19 hat das Familien­unternehmen 125 Mio. € umgesetzt, der Exportanteil belief sich auf 46,6%.

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