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Redaktion 13.08.2021

Henkel erhöhte Umsatzprognose – Rohstoffpreise dämpfen Gewinnmarge

Konsumgüterkonzern erwartet geringere Umsatzrendite: Aktien Schlusslicht im DAX; unterm Strich verdiente der Konzern zuletzt aber mehr.

DÜSSELDORF. Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel hat nach einem guten Jahresauftakt 2021 sein Wachstum im zweiten Quartal noch einmal beschleunigt. Der für seine Industrieklebstoffe und Konsummarken wie Persil bekannte Konzern erhöhte daher seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Beim Ergebnis zeigte sich das Management um CEO Carsten Knobel jedoch vorsichtiger.

Es wurde die Gewinnprognose wegen der Auswirkungen hoher Rohstoffpreise sowie angespannter Lieferketten bestätigt, bei der Umsatzrendite geht Henkel sogar von etwas weniger aus als zuvor. Bei den Anlegern an der Börse kam das nicht gut an: Die Henkel-Papiere fielen kurz nach dem Handelsstart als Schlusslicht im DAX um 3,7 Prozent auf 85,18 €. Damit scheint der jüngste Erholungsversuch vorerst verpufft zu sein. Unter 84,40 € würden sie auf den tiefsten Stand seit Anfang März fallen. Von der rasanten Erholung von Anfang März bis Anfang April auf fast 100 € ist mittlerweile kaum noch etwas übrig.

Das Wachstum aus eigener Kraft soll nun 2021 bei sechs bis acht Prozent liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag, 12. August, in Düsseldorf mit. Ausgeklammert sind dabei Effekte aus Währungsumrechnungen sowie Zu- und Verkäufe. Bisher war Henkel von bestenfalls sechs Prozent ausgegangen; dabei dürften die Wachstumsraten in der zweiten Jahreshälfte deutlich niedriger ausfallen, schätzt Knobel.

Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite wird wohl mit 13,5 bis 14,5% jeweils 0,5 Prozentpunkte weniger erreichen als zuvor geplant. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wird weiter ein Anstieg im hohen einstelligen bis mittleren Zehner-Prozent-Bereich erwartet. "Insbesondere der außerordentlich starke Anstieg der Rohstoffpreise und angespannte Lieferketten werden die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf erheblich belasten", schätzt Knobel.

Im ersten Halbjahr konnte Henkel Umsatz und Ergebnis im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum pandemiebedingt schwächeren Vorjahreszeitraum steigern. Covid-19 hatte dabei laut Knobel aber weiterhin Auswirkungen auf die Entwicklung. Jedoch profitierte das Unternehmen von einer Erholung der Industrie, das Geschäft mit Klebstoffen trieb das Wachstum des Konzerns an.

"Bezogen auf den Umsatz, konnten wir währungsbereinigt bereits jetzt das Vorkrisenniveau von 2019 übertreffen", sagte Knobel. Die Erlöse stiegen um 4,7 Prozent auf 9,9 Mrd. €. Aus eigener Kraft betrug das Wachstum 11,3 Prozent und lag damit etwas höher, als von Analysten erwartet. Dazu trug ein starkes organisches Wachstum von 15,2% im zweiten Quartal bei.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um gut ein Fünftel auf 1,4 Mrd. €, die entsprechende Rendite verbesserte sich von 12,6 Prozent im Vorjahr auf 14,4%.

Höhere Rohstoffkosten habe Henkel vor allem durch eine sehr starke Mengenentwicklung sowie durch Preiserhöhungen, Einsparungen und Effizienzverbesserungen kompensieren können, hieß es. Unter dem Strich verdiente Henkel mit 942 Mio. € ebenfalls gut ein Fünftel mehr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich noch ein klein wenig deutlicher auf 2,40 €. Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Analystenerwartungen. (red)

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