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© APA/AFP/Jade Gao

Schrottware?Für seine „Ultra-Fast-Fashion” gerät der chinesische Onlinehändler Shein regel­mäßig in die Kritik – nicht zuletzt wegen unmenschlicher Arbeitsbedingungen und des Einsatzes giftiger Chemikalien.

Redaktion 15.12.2023

HV im Clinch mit Temu und Shein

Interessenvertretung fordert strengere Regulierung von „dubiosen Onlinehändlern aus Drittstaaten”.

WIEN. Kein europäischer Onlineshop ist in den vergangenen Jahren in vergleichbarem Tempo gewachsen wie die beiden chinesischen Shopping-Apps Shein und Temu, die sich seit heuer auch hierzulande auf dem Eroberungsfeldzug befinden.

Der Anklang, den die beiden Billiganbieter wie auch Vorreiter AliExpress bei den österreichischen Konsumenten finden, stößt dem Handelsverband sauer auf – er beklagt unter anderem eine hohe Rate an Produktfälschungen und Falschdeklarationen zur Umgehung von Zöllen.

„Müllstraße” durch Europa

„Darüber hinaus haben wir große Bedenken in puncto Nachhaltigkeit”, erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, und holt aus: „Plattformen wie AliExpress, Temu oder der Ultra-Fast-Fashion-Anbieter Shein ziehen eine Müllstraße quer über den Planeten bis nach Österreich; ihr Geschäftsmodell hat fatale Auswirkungen auf die Umwelt. Datenschutzvorgaben werden häufig ignoriert, vielfach Fake-Produkte verkauft, die laut Greenpeace oft mit giftigen Chemikalien belastet sind und gesundheitsgefährdend sein können. Daher raten wir allen österreichischen Konsumenten davon ab, bei Anbietern dieser Art zu bestellen.”

Stattdessen rät der HV zum Einkauf im heimischen E-Commerce – und listet auf www.kaufsregional.at 5.500 vertrauenswürdige österreichische Webshops auf.

Faire Besteuerung gefordert

„Wenn die EU weiterhin zulässt, dass Drittstaatenhändler und Ultra-Fast-Fashion-Anbieter in Europa um billigstes Geld vielfach Schrott verkaufen dürfen, setzen wir den gesamten stationären Handel aufs Spiel – und damit auch unsere Stadtkerne, das sollten wir nicht aus den Augen verlieren”, gibt auch HV-Präsident Stephan Mayer-Heinisch zu bedenken. Es brauche daher „endlich eine faire Besteuerung, damit für den Händler ums Eck dieselben Regeln gelten wie für die digitalen Giganten”. (red)

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