LEIDEN / STOCKHOLM / WIEN. Ikea setzt im Rahmen seines Konzernumbaus künftig auch auf die Vermietung von Möbeln und hält nach Standorten in Innenstädten Ausschau. Zunächst könnten in der Schweiz, den Niederlanden, Schweden und Polen ausgewählte Einrichtungsgegenstände gemietet werden, teilte der weltgrößte Möbelkonzern am Mittwoch bei einer Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Kaarst mit.
In Deutschland soll das Angebot dann ab Herbst getestet werden. Im kommenden Jahr werde in allen 30 Ländern ausprobiert, ob Miet-Möbel bei Kunden ankommen. Für Ikea ist auch Österreich ein wichtiger Markt.
Um sich gegen die zunehmende Onlinekonkurrenz zu stemmen, will das schwedische Familienunternehmen zudem kleinere Märkte in Innenstädten eröffnen und mehr Dienstleistungen anbieten. Zur Zeit schaue sich der Konzern weltweit in Großstädten nach möglichen Standorten um.
In Berlin sucht Ikea gerade noch nach einem City-Standort. In Wien ist der schwedische Möbelriese schon weiter. Hier ist ein neuartiges Einrichtungshaus beim Westbahnhof schon konkret geplant. Baustart für die Filiale soll noch heuer sein, die Eröffnung ist für 2021 angepeilt, hatte der Konzern im Jänner bekannt gegeben.
"Wir werden in den nächsten Jahren sehr aktiv sein", sagte Finanzvorstand Juvencio Maeztu. Dazu gehöre auch, verstärkt Dienstleistungen wie etwa Aufbauhilfen anzubieten oder zu vermitteln. Die US-Handwerker-Plattform TaskRabbit, die Ikea 2017 übernommen hatte, soll künftig auch in viele Märkte nach Europa kommen. Weitere Übernahmen und Kooperationen mit anderen Anbietern seien ebenfalls denkbar.
Das Mietangebot wird zunächst nur für einzelne Produktgruppen angeboten. In den Niederlanden können etwa Studenten die Einrichtung für ihr Studentenzimmer mieten. In der Schweiz werde dagegen zunächst der Verleih von Büromöbeln getestet. Mit den verschiedenen Leasingangeboten soll das Möbelstück für Kunden erschwinglicher werden. Ziel sei auch, nachhaltiger zu wirtschaften und die Einsatzdauer der Produkte zu verlängern. (APA/Reuters)