VÖSENDORF. Seit Anfang Dezember 2019 ist Alpaslan Deliloglu Geschäftsführer von Ikea Österreich. Zuvor war der 45-jährige Türke stellvertretender Country Manager in der Schweiz, nach einigen Karrierestationen in der Türkei. Ursprünglich wollte Deliloglu aber ganz andere Pfade beschreiten: Mit dem Ziel, als Diplomat „die Welt ein bisschen besser zu machen” studierte Deliloglu internationale Beziehungen, Politik und Wirtschaft. Um das Studium zu finanzieren, baute er nebenbei in einer Supermarktkette den Bereich Merchandising auf – um dem Handel schließlich treu zu bleiben.
„Ich hatte Glück”, sagt Deliloglu, „fast immer, wenn ich den Job wechselte, startete ich in neuen Abteilungen. Es war immer Bestandteil meiner Karriere, Teil eines Establishmentprozesses zu sein, neue Businessprozesse aufzusetzen. Ich habe das genossen und viel dabei gelernt.”
Stark im Recycling
Auch bei Ikea mangelt es nicht an hochgesteckten Zielen. Beispielsweise will das schwedische Möbelhaus bis 2030 CO2-neutral sein. Auch die Lebensdauer der Möbel soll drastisch verlängert werden. Mittelfristig sollen darüber hinaus alle verwendeten Materialien recyclingfähig sein. Hinzu kommen (bis spätestens Ende 2021) Mietmöbel, die speziell in der Zielgruppe Kids & Students reüssieren dürften. Das ambitionierte Ziel der Schweden in Österreich lautet übrigens darauf, in jedem einzelnen Möbelsegment die Nr. 1 zu bleiben – oder zu werden. Auf dem Weg dorthin sollte sich auch die 1 Mrd. €-Umsatzschwelle knacken lassen, nicht zuletzt dank entsprechender Expansionsstrategie im Digital Retail.
Verantwortung gelernt
In Sachen Nachhaltigkeit will der Österreich-Chef eine Bewusstseinserweiterung bewirken. Den Ursprung für die menschenfreundliche Ambition verortet er in seiner Kindheit: Alpaslan Deliloglu ist das zweitälteste von sechs Kindern und stammt aus einer kleinen Stadt im Südosten der Türkei. Mit fünf Jahren übersiedelte die Familie nach Izmir. „Ich war immer eine verantwortungsbewusste Person und fühle mich verantwortlich für andere Menschen und für unsere Welt. Höchstwahrscheinlich haben mich diese Dinge geprägt, als ich aufwuchs”, erzählt Alpaslan. (red)