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© APA / Barbara Gindl

Redaktion 23.06.2022

Inflation erreicht mit +7,7% im Mai neuen Höchststand

Teuerungswelle hält an: Preistreiber bleiben Energie & Treibstoffe, diese beeinflussen die Lebensmittelpreise.

WIEN. Im Mai 2022 ist die Inflationsrate laut Statistik Austria auf +7,7% angestiegen und hat damit das höchste Niveau seit 1976 erreicht. Nahrungsmittel haben sich hierzulande im Mai durchschnittlich um +8,8% verteuert, deutlich mehr als etwa noch im März (+5,8%). Wie vom Handelsverband schon vor Wochen prognostiziert, betrifft die aktuelle Teuerungswelle insbesondere Öle (+21,4%), Fleisch (+11,3%) und Gemüse (+12,5%).

Der Ukrainekrieg verstärkt überdies den Preisauftrieb bei Agrarrohstoffen und Betriebsmitteln wie Dünger, was wiederum die Lebensmittelproduktion und -distribution verteuert. Herausfordernd für den Handel ist auch die Suche nach alternativen Lieferanten, da die ausgefallenen Produktionspartner aus der Ukraine und Russland substituiert werden müssen.

"Für den Handel ist diese Entwicklung eine echte Herausforderung: Wir beobachten bei Rohstoffen, Verpackungen, Papier, Energie, Futtermittel und Logistik nie gekannte Preissteigerungen. Ursache der aktuellen Teuerungswelle sind die massiv gestiegenen Kosten für Energie und Treibstoffe in Folge des Ukrainekrieges und der Pandemie. All das wirkt direkt auf die Lebensmittelpreise – durch höhere Produktionskosten, höhere Lieferkosten, höhere Kühlungskosten und höhere Instandhaltungskosten", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Teuerung bei Lebensmitteln nach Produktgruppen
(Mai 2022)
Butter: +30,6%
Öle, Fette: +21,4%
Gemüse: +12,5%
Kaffee: +11,7%
Fleisch: +11,3%
Limonaden: +10,8%
Alkoholfreie Getränke: +10,6%
Milch, Käse, Eier: +9,5%
Brot / Getreideerzeugnisse: +8,6%
Obst: +3,1%.

Wahre Preistreiber bleiben Haushaltsenergie & Treibstoffe
Noch weit höher sind die Preise allerdings mit +25,4% für Haushaltsenergie bzw. mit +19,1% für Verkehr gestiegen. Auch für den Bereich Wohnung, Wasser und Energie (+9,4%) mussten die heimischen Verbraucher im Mai deutlich tiefer ins Geldbörsel greifen. Besorgniserregend stimmt überdies die Teuerung im Großhandel, die im Mai bei +25,1% lag.

Versorgungslage ist und bleibt stabil
Zumindest die versorgungstechnische Lage der heimischen Lebensmittelhändler bleibt auf einem stabilen Niveau. Der Lebensmittelhandel verzeichnet aktuell keine nennenswerten Engpässe oder Verwerfungen. Herausfordernd ist weiterhin die Preisentwicklung bei den Rohstoff-, Verpackungs- und Logistikkosten.

"Die flächendeckende Versorgung der österreichischen Bevölkerung ist vollumfänglich sichergestellt. Dies ist insbesondere der regionalen Beschaffung bei österreichischen Produzenten und Landwirten zu verdanken. Auch die zahlreichen freiwilligen Initiativen des heimischen Handels zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung machen sich jetzt bezahlt und stärken die Versorgungslage im Land", so Handelssprecher Will. "Jetzt setzen wir darauf, dass das ‚Geld-zurück-Paket‘ der Bundesregierung rasch in Geltung tritt und damit eine finanzielle Entlastung der Bevölkerung bewirkt." (red)

 

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